Bilanz | Konjunktur : Porr erzielt Top-Ergebnis - alle Zahlen, alle Gründe
Verbesserung auf allen Ebenen
Die Porr hat im Geschäftsjahr 2023 ein Rekordergebnis von EUR 130,7 Mio. erwirtschaftet. Mit einer Leistungssteigerung von 5,6 % und einem effizienten Kostenmanagement hat sich Österreichs zweitgrößter Baukonzern laut Aussendung "in einem herausfordernden Umfeld hervorragend behauptet".
Bei der Auftragslage sorgen starke Treiber wie die grüne Transformation und die Energiewende für positive Impulse, insbesondere im Tief- und Infrastrukturbau.
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„2023 war für die Bauwirtschaft ein enorm spannendes und gleichzeitig herausforderndes Jahr. Dank unseres breit aufgestellten Portfolios und unserer umfassenden Infrastrukturexpertise konnten wir in diesem Umfeld ein großartiges Ergebnis erreichen“, fasst CEO Karl-Heinz Strauss zusammen.
Starkes Wachstum in Heimmärkten und Tiefbau
Sowohl die Produktionsleistung als auch der Auftragsbestand spiegeln diese Entwicklung wider. Die Produktionsleistung stieg gegenüber dem Vorjahr um 5,6 % auf EUR 6.577 Mio., in den Heimmärkten Polen, Rumänien und Deutschland sogar zweistellig. Mehr als die Hälfte der Leistung wurde im Tiefbau erbracht. Mit 45,1 % entfiel der Löwenanteil der Leistung auf den Heimmarkt Österreich.
Infrastruktur als Erfolgsfaktor Nummer Eins
Der Auftragsbestand der Porr erhöhte sich um 3,0 % auf EUR 8.452 Mio., der Auftragseingang stieg parallel dazu um 2,7 % auf EUR 6.835 Mio. und setzte damit den positiven Trend der Vorjahre fort.
Die größten Neuaufträge des Jahres kamen ebenfalls aus dem Ingenieurbau. Allen voran das Baulos H53 des Brenner Basistunnels - mit einem Gesamtauftragswert von knapp EUR 1 Mrd. das größte Baulos in der Geschichte Österreichs - das gemeinsam mit einem ARGE-Partner abgewickelt wird.
Im Infrastrukturbereich konnte die Porr wichtige Projekte im Zusammenhang mit der Energiewende gewinnen, wie etwa die Untertunnelung der Elbe für die leistungsstarke Windstromleitung SuedLink in Deutschland oder das Pumpspeicherkraftwerk Ebensee in Österreich. Strauss betont: „Beispiele wie diese zeigen: Die Bauwirtschaft ist ein wichtiger Teil der Energiewende, und die Porr ist maßgeblich daran beteiligt“.
Positive Impulse gibt es auch im sonstigen Hochbau, etwa im Gesundheits-, Industrie- und Gewerbebau sowie im öffentlichen Hochbau. Zu den neuen Gesundheitsprojekten der Porr zählen das onkologische Krankenhaus in Wrocław und die Pommersche Medizinische Universität in Szczecin in Polen. Sie zeigen, dass der Gesundheitssektor ein großer Wachstumsmarkt ist. Daneben spielt der Industriebau eine wesentliche Rolle im Auftragseingang, wo die Porr unter anderem den Zuschlag für den Ausbau des Flughafens Wien-Schwechat erhalten hat.
Umsatz gesteigert, Aufwand reduziert
Bei einer Umsatzsteigerung von 4,5 % konnte die Porr den Materialaufwand im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 % reduzieren und die inflationsbedingt gestiegenen Personal- und Nachunternehmerkosten erfolgreich managen. Mit einem Ergebnis vor Steuern (EBT) von EUR 130,7 Mio.
Die EBT-Marge im Verhältnis zur Produktionsleistung konnte auf 2,0 % gesteigert werden. Die EBIT-Marge bezogen auf die Umsatzerlöse stieg auf 2,3 %. Auch das Ergebnis je Aktie konnte deutlich gesteigert werden: Es erhöhte sich um 34,3 % auf EUR 2,21.
Ausblick: moderate Leistungssteigerung, Erhöhung des Ergebnisses
Trotz des volatilen Umfelds erwartet der Vorstand auf Basis der gut gefüllten Auftragsbücher eine moderate Steigerung von Leistung und Betriebsergebnis für 2024.