Geundheits-Infrastruktur : Strabag und Porr steigen bei Vamed ein
Der Erwerb erfolgt über eine gemeinsame Beteiligungsgesellschaft, wobei die Strabag SE vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats und die Porr AG zu je 50 % beteiligt sein werden. Der Gesamt-Kaufpreis liegt bei 90 Millionen Euro und wird in Teilbeträgen gezahlt. Die Transaktion steht weiters unter dem Vorbehalt der Freigabe der zuständigen Wettbewerbsbehörden.
Die technische Gebäudeausstattung nimmt eine immer größere Rolle bei Bauprojekten ein, wie man seitens Strabag ausführt. Eine Lösung aus einer Hand – von der Planung über den Bau bis hin zum Betrieb – ist für die Auftraggeber eine attraktive Variante, die vor allem mehr Planungs- und Budgetsicherheit bringt.„Mit dieser Übernahme verfolgen wir gleich zwei Kernthemen unserer Strategie 2030: Wir wollen unsere Wertschöpfungstiefe in diesem Segment weiter erhöhen und unsere Kompetenz im technischen Facility Management, konkret im anspruchsvollen Medizinbereich, erweitern“, erklärt Klemens Haselsteiner die geplante Übernahme.
Über die Strabag Property and Facility Services bietet Österreichs größter Baukonzern bereits heute umfassende integrierte Immobiliendienstleistungen, führend in digitaler und technischer Kompetenz und in jeder Lebenszyklusphase der Immobilie – vom Büro über Industrie- und Produktionsstandorte, Logistikzentren bis hin zu Technikgebäuden und Rechenzentren. Das Leistungsportfolio umfasst Technisches und Infrastrukturelles Facility Management, Property Management, Gebäudetechnik sowie spezielle Industrieservices. Insbesondere im Technischen Facility Management geht es darum mit hoher Fachkompetenz kritische Infrastruktur am Laufen zu halten.
Klaus Schuster, Vorstandssprecher von Vamed, sagt in seiner Stellungnahme: "Für die große Mehrheit der einzelnen Geschäftsbereiche der Vamed sind tragfähige Zukunftslösungen erreicht worden. Sie haben alle Voraussetzungen, sich unter neuen Eigentümern erfolgreich zu entwickeln. Das schon seit längerem defizitäre internationale Projektgeschäft beenden wir sukzessive und geordnet. Die bestehenden Verträge werden dabei vollumfänglich erfüllt. Für die betroffenen Mitarbeiter streben wir sozialverträgliche Lösungen an."
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"Wir wollen unsere Wertschöpfungstiefe in diesem Segment weiter erhöhen und unsere Kompetenz im technischen Facility Management, konkret im anspruchsvollen Medizinbereich, erweitern."
Klemens Haselsteiner, CEO Strabag
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"Wir befassen uns seit 20 Jahren mit der Planung, Errichtung und dem ganzheitlichen Betrieb von Gesundheitseinrichtungen."
Karl-Heinz Strauss, CEO Porr
Porr seit 20 Jahren im Gesundheitsbereich
Für Porr CEO Karl-Heinz Strauss ist der Zukauf eine logische Ausweitung eines strategisch wichtigen Geschäftszweigs. „Wir sind und bleiben ein Bauunternehmen mit einem großen Schwerpunkt im Bereich Infrastruktur. Als Unternehmen, das seine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft ernst nimmt, geht unser Engagement allerdings wesentlich weiter. Daher befassen wir uns seit 20 Jahren mit der Planung, Errichtung und dem ganzheitlichen Betrieb von Gesundheitseinrichtungen."
Die Errichtung und der Betrieb von Krankenanstalten und Einrichtungen des Gesundheitswesens zählen zu den komplexesten Managementaufgaben schlechthin. Projektentwicklung, Planung, Bau und Betrieb sind hochgradig miteinander vernetzt und ein funktionierendes Spital setzt fundierte Kenntnisse in all diesen Bereichen voraus.
Die Porr ist über ihre Beteiligung an der Hospitals-Gruppe bereits an insgesamt acht Kliniken und Gesundheitseinrichtungen beteiligt. Der Anspruch der Hospitals-Gruppe ist es, entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der ersten Projektidee bis zum Betrieb jenes Know-how bereitzustellen, das aus der langjährigen Beschäftigung mit und in verschiedensten Einrichtungen des Gesundheitswesens resultiert.
Folgende Vamed-Teile wechseln zu Strabag und Porr
* die AKH Betriebsführung und Bauprojekte des AKH Wien (im Rahmen der Tochtergesellschaften VKMB und VKP)
* das österreichische Projektentwicklungsgeschäft der VAMED (im Rahmen der VSG und ihrer Tochtergesellschaften)
* österreichische Thermenbeteiligungen
Verkäuferin ist die Vamed AG, die mehrheitlich von der deutschen Fresenius SE & Co. KGaA gehalten wird. Keine Teile des Pakets sind das Projektenwicklungsgeschäft außerhalb von Österreich, das Krankenhaus-Dienstleistungsgeschäft sowie das Vamed Postakut-Geschäft, insbesondere das Rehabilitationsgeschäft, das kürzlich an PAI Partners verkauft wurde.