Holzbau | Modulbau : Großauftrag für Lieb Bau Weiz am Wiener AKH

Rendering Ersatzbettenstation AKH Lieb Bau Weiz

So woll die Ersatzbettenstation aussehen.

- © ARGE Architektur Architects Collective ZT GmbH & HWP Planungsgesellschaft mbH, Visualisierung Telegram71

Angesichts der anspruchsvollen Rahmenbedingungen gewinnt der aktuelle Großauftrag für das steirische Traditionsunternehmen Lieb Bau Weiz umso mehr an Bedeutung. Der 1.200-köpfige Familienbetrieb realisiert bis Sommer 2024 eine Bettenersatzstation, die während der Sanierung einiger Bereiche im Haupthaus des Universitätsklinikums AKH Wien als Ausweichquartier genutzt wird. Das Gebäude beherbergt 46 Patientenzimmer, 45 Therapieräume sowie 44 weiteren funktionale Räumlichkeiten auf dem Areal des Universitätsklinikum AKH Wien.

Für uns ist es einer der größten Projekte in der Firmengeschichte, auch da das Vorhaben Know-how und Innovationskraft unserer Fachkräfte unter Beweis stellt.
Josef Gasser und Doris Enzensberger-Gasser, Lieb Bau Weiz

Vorproduktion der Holzbau-Module in der Steiermark

Der Startschuss für die Bauarbeiten ist bereits gefallen: Die Vorarbeiten im Bereich der Baumeistertätigkeiten, die Unterkellerung sowie die Stiegenhäuser zum Anschlussgebäude wurden bereits von Lieb Bau Weiz-Hochbauern der Wiener Dependance umgesetzt.

Die rekordverdächtige Bauzeit von unter einem Jahr soll durch die innovative Modulbauweise erreicht werden: Bei diesem Verfahren werden die einzelnen Räumlichkeiten als sogenannte Raummodule vollständig in der Steiermark vorproduziert, ehe sie in die Bundeshauptstadt transportiert werden. Jede der 32 Quadratmeter großen Einheiten ist bereits vor Auslieferung vollständig bezugsfertig:

Selbst Elektro- bzw. Heizung-, Klima-, Lüftung- und Sanitärtechnik (HKLS) der insgesamt 112 Module werden bereits im Vorfeld realisiert. Erst am Gelände von AKH Wien und MedUni Wien werden die Module montiert, zusammengesetzt und verschraubt.

Insgesamt beläuft sich der Auftrag auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Für die Architektur zeichnet das Wiener „Architects Collective“ verantwortlich.

Das Bauunternehmen realisiert die Module mit Brettsperrholzplatten aus heimischem Fichtenholz, über 2 260 Kubikmeter kommen zum Einsatz. Besonders herausfordernd am Vorhaben ist – neben der schnellen Umsetzung – insbesondere die Baustellenlogistik: Aufgrund von gesetzlichen Vorgaben dürfen die Raummodule nur zwischen 0 und 5 Uhr durch die Bundeshauptstadt transportiert werden. Dafür werden die Transporter an einem Parkplatz kurz vor Wien bis Mitternacht in Stellung gebracht, damit sie pünktlich innerhalb der vorgegebenen Frist am Areal des größten Krankenhauses Österreichs eintreffen.

Am Produktionsgelände in Trofaiach werden mittelfristig 30 Fachkräfte von Lieb – darunter Hochbauer, Tischler, Fliesenleger und Trockenbauer – sowie sämtliche Ausbaugewerke den Betrieb aufnehmen. In der Vergangenheit diente das Areal zur Spitzenabdeckung.

Aktuell würde der Fokus aber auf den nächsten zu implementierenden Projektschritten liegen, betont Projektleiter Helmut Bauer: „Nach technischer Freigabe des Mustermoduls können wir bereits mit Anfang Dezember den Produktionsprozess starten. Im April bzw. Mai des nächsten Jahres kommt es bereits zur Montage der Module in Wien.“

Bei der gemeinschaftlichen Begutachtung des Mustermoduls.