Ergebnis erstes Halbjahr 2024 : Porr: mehr Gewinn, weniger Aufträge
Tunnel spielen große Rolle
Die Porr hat zum Halbjahr ein massives Gewinnplus erwirtschaftet. Das Konzernergebnis lag mit 27,5 Millionen Euro 47,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Deutlich rückläufig war hingegen der Auftragsstand mit einem Minus von 15,2 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro.
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2023 sorgte der Brenner Basistunnel für schwer zu überbietende Rekordwerte. In der ersten Jahreshälfte 2024 konnte die Porr nun mit weiteren Großaufträgen wie der bahntechnischen Ausrüstung des Semmering-Basistunnels punkten: Die Porr stattet gemeinsam mit der Rhomberg Sersa Rail Group den 27 km langen zweiröhrigen Tunnel aus.
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Ebenfalls zu Buche schlugen Neuaufträge aus der Umwelttechnik wie etwa die thermische Abfallverwertungsanlage mit Energierückgewinnung in Gorlice, Polen, und – nach dem Tief der Vorjahre – erneut wesentliche Aufträge im österreichischen und deutschen Wohnbau. Daneben kamen Großprojekte aus den Bereichen Straßenbau und Datacenter hinzu.
Produktionsleistung, Umsatz, EBITDA
In den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres steigerte die Porr ihre Produktionsleistung im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3,3 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro. Wachstumstreiber sei vor allem der Infrastrukturbereich, etwa der Tunnelbau und Großprojekte in Rumänien. Österreich war mit einem Anteil von 44,8 Prozent der wichtigste Absatzmarkt, gefolgt von Deutschland und Polen.
Der Umsatz ist mit 2,9 Milliarden Euro nominell stabil geblieben (plus 0,6 Prozent).
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) blieb mit 148,1 Millionen Euro (plus 8,4 Prozent) nach dem ersten Halbjahr 2024 stabil. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich deutlich stärker um 23,7 Prozent auf 42,2 Millionen Euro.
Ausblick 2024 positiv
Der Ausblick bleibt positiv: „Wir gehen heuer von einer Erholungsphase aus. Der Wohnbau schwächelt noch und beeinflusst damit natürlich auch das Gesamtbauvolumen, aber wir erwarten spätestens 2025 eine deutliche Trendwende in der europäischen Bauwirtschaft. Nationale Förderprogramme und Subventionen sorgen hier für den nötigen Investitionsschub“, so Karl-Heinz Strauss.
Der sonstige Hochbau zeigt sich weitgehend stabil, der Tiefbau profitiert vom Ausbau der digitalen und Energieinfrastruktur – beides schlägt sich im Leitungsbau nieder. „Die Porr ist mit ihrer Expertise und ihrem außerordentlich breiten Leistungsportfolio gerade auch in diesen Bereichen stark präsent und profitiert von dieser Entwicklung.“
Basierend auf dem hohen Auftragsbestand von EUR 8.564 Mio. rechnet der Vorstand für 2024 weiterhin mit einer moderaten Leistungssteigerung. Gleichzeitig erwartet er eine Erhöhung des Betriebsergebnisses. Mittelfristig wird von einer Steigerung der EBIT-Marge auf 3,0 % ausgegangen.