Infrastruktur : Eine Milliarde Euro mehr für Brennerbasistunnel

Innenausbau Tunnel Brennerbasistunnel

Die Baukosten für den Brennerbasistunnel dürften sich um eine Milliarde Euro erhöhen.

- © BBT SE

Die nun eingetretene Erhöhung der Kostenschätzung bzw. die "Anpassung", wie es die BBT SE formulierte, sei im Wesentlichen auf die eingetretene Inflationsentwicklung, z. B. Preissteigerungen im Energiesektor und die Verteuerung von Baustoffen, zurückzuführen, wurde betont. Die geschätzten Gesamtkosten setzen sich zusammen aus den Baukosten in Höhe von 8,54 Mrd. Euro, prognostizierten Kosten für Risiken in Höhe von 1,092 Mrd. Euro und 903 Mio. Euro für die wahrscheinliche zukünftige Inflation der noch anfallenden Kosten.

Die neu berechnete Gesamtkostenschätzung wurde kürzlich vom Aufsichtsrat der BBT SE genehmigt. Die Beantragung der erforderlichen Fördermittel bei den jeweiligen nationalen Förderstellen in Österreich und Italien sei eingeleitet, so die Verantwortlichen. Die EU-Förderung läuft weiter.

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Längster Eisenbahntunnel der Welt

Italien und Österreich erhalten von der EU eine Kofinanzierung in Höhe von 50 Prozent für die Planungs- und Erkundungsarbeiten und in Höhe von 40 Prozent für die Baumaßnahmen. Bisher wurde eine Kofinanzierung von insgesamt rund 1,6 Milliarden Euro zugesagt. Eine Entscheidung über die Kofinanzierung der Kosten ab dem 1. Juli 2023 wird im Sommer erwartet.

Vom insgesamt 230 Kilometer langen Tunnelsystem des Brennerbasistunnels sind bisher 157 Kilometer vorgetrieben, davon 60 Kilometer für den Haupttunnel. Der BBT verläuft über 55 Kilometer zwischen Innsbruck und Franzensfeste in Südtirol und gilt als Herzstück der neuen Bahnverbindung von München nach Verona.
Nach seiner Fertigstellung wird der Brennerbasistunnel der längste Eisenbahntunnel der Welt sein. Der Tunnel ist zudem ein Kernstück des TEN-V-Kernnetzkorridors Skandinavien-Mittelmeer. Der Fertigstellungstermin wurde in den vergangenen Jahren nach hinten verschoben und ist nun für 2032 vorgesehen.