Baukonzern blickt auf positives Geschäftsjahr zurück : Porr-CEO: "Zartes Pflänzchen der Hoffnung im Wohnbau"

"Wir haben einen sicheren, werthaltigen Auftragsbestand", sagt Porr-CEO Karl-Heinz Strauss im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz.
Trotz widriger (Markt)Umstände blickt der Baukonzern auf ein mehr als positives Geschäftsjahr zurück - so wie auch in den Jahren davor.
So hat sich das EBIT seit 2021 um 66 Prozent erhöht, der Auftragsbestand um 1,1 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro und die Produktionsleistung um 2,6 Prozent. "Und das bei einer Branche, die sonst Rückgänge verzeichnet hat", legt Porr-CFO Klemens Eiter die Zahlen auf den Tisch.
Die Eigenkapitalquote liegt bei 21,1 Prozent. "Unsere liquiden Mittel sind gleich hoch wie unsere Finanzschulden. Bis 2028 haben wir keine größeren Rückzahlungsverpflichtungen", so Strauss. Das Liquiditätspolster der Porr ist mit Liquiditätsreserven von über 1 Milliarde Euro weiterhin hoch.
Wo es teurer geworden ist, ist beim Personal. Knapp 21.000 Mitarbeitende (genau 20.666, davon 3.278 Frauen) zählt man. "Bedingt durch Inflation und Kollektivvertrag hatten wir in diesem Bereich um 8,4 Prozent höhere Ausgaben", rechnet Eiter vor.
Die Bilanzsumme belief sich zum Stichtag 31. Dezember 2024 auf EUR 4.240 Millionen Euro. Das Eigenkapital erhöhte sich - trotz Rückzahlung von Hybridkapital - um 4,0 % auf 894 Millionen Euro. Gleichzeitig konnte die Bruttoverschuldung erneut um 6 Millionen Euro reduziert werden. Damit war auch die Nettoverschuldung äußerst gering und betrug zum Stichtag 2 Millionen Euro (31. Dezember 2023: EUR -40 Mio.).
Angesichts der positiven Entwicklung der Finanz- und Ertragslage schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Porr AG der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2024 eine Dividende von EUR 0,90 vor. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 38,8 %.
Das Ergebnis je Aktie wird von 2,21 auf 2,31 Euro erhöht.
-
"Die Bauwirtschaft ist im Wachstum, vor allem bei Infrastruktur und Tiefbau dank Investitionen aus der EU."
Karl-Heinz Strauss, Porr-CEO
Während vor allem Projekte aus dem Infrastruktur / Tiefbau-Bereich für gut gefüllte Auftragsbücher sorgen (immerhin 56 Prozent der Aufträge), sieht es im Wohnbau nach wie vor anders aus. Auch bei der Porr ging der Anteil am Wohnbau in den vergangenen Jahren von 15 auf 8 Prozent zurück.
Und dennoch sieht CEO Strauss ein zartes Pflänzchen der Hoffnung keimen: "Die Gemeinnützigen starten jetzt ihre Projekte, die sie vor drei bis vier Jahren geplant hatten. Und die Porr ist hier ein großer Partner." Als solcher will man die Baukosten auf unter 2.000 Euro pro Quadratmeter drücken. "Dazu wollen wir unser Konzept im 2. Quartal vorstellen und ab Sommer 2025 anbieten", verrät Strauss. In der Präsentation liest sich dazu modularer Wohnbau. Bis zu 6 Stockwerke hohe Gebäude sollen möglich sein.
>> Lesen Sie hier alles zum leistbaren Wohnraum aus Porr-Sicht.