Herzstück des LCCo2-Tools ist der Datenpool mit den THG-Emissionsfaktoren der relevanten Konstruktionselemente bzw. Baustoffe. Dafür wurden für die relevanten Baustoffe, entsprechend der Systemabgrenzung, die THG-Emissionsfaktoren für die maßgeblichen Lebenszyklusphasen Herstellung, Errichtung, Nutzung, Abbruch und Entsorgung/Wiederverwertung zusammengestellt.
Ziel war die Katalogisierung von GWP-Daten der relevanten Materialien und Bauwerksteile im Sinne Österreich-spezifischer Mittelwerte, wobei die Priorität darauf lag, den Katalog zu einem möglichst hohen Anteil auf EPDs (Environmental Product Declaration) aufzubauen. Weitere Inputs erfolgten auf Basis zusätzlicher Modellierungen (vor allem Transportrechner, Wiederverwendungspotential) und Annahmen (Materialbedingte Analogien).
Da die EPD-Datenquellen aber mitunter variieren und nicht immer für alle Module Daten liefern, war es umso wichtiger, dass im Anschluss an das Forschungsprojekt, im ÖBV-Arbeitskreis ÖKO-Daten der GWP-Katalog nochmals abgestimmt und validiert wurde. Als Ergebnis dieses Prozesses steht nun der im Excel-Tool integrierte und unter Experten und den relevanten Industrieverbänden abgestimmte GWP-Katalog für eine Verwendung in der frühen Planungsphase im Infrastrukturbau zur Verfügung.
Aufbauend auf dem Verkehrsinfrastrukturforschung-Projekt Decarbonisation First soll nun das ÖBV-FFG Forschungsprojekt „LZinfra - Lebenszyklustool zur Nachhaltigkeitsbewertung von Verkehrsinfrastrukturen“ die Möglichkeit bieten, Verkehrsinfrastrukturen auch auf verschiedenen weiteren Bewertungsebenen hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit zu bewerten.
Das neu zu erstellende Tool soll zur ökologischen (Ökobilanz) und ökonomischen Bewertung (Lebenszykluskostenanalyse) von Bestandstraßen und Trassenvarianten (Korridorebene), Bauwerksoptimierungen (Planungsphase/ Bauwerksebene) bzw. auch der Bauabwicklung (Vergabephase/ Baustellenebene) dienen.