Das Haus Van-der-Nüll Gasse 22 ist ein Gründerzeit-Gebäude aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und schon mehrfach saniert worden, wodurch es jetzt auf den ersten Blick eher aussieht wie ein 60er-Jahr-Gebäude des 20. Jahrhunderts. Es ist im Eigentum der Sedlak Immobilien und wurde zuletzt als Archiv, für Büro und Lager und für Arbeiterquartiere verwendet. Grassauer: „Man sieht aber wirklich teilweise, wenn man sich den Altbestand anschaut, dass es noch richtig dicke Wände gibt, die eindeutig aus dem 19. Jahrhundert stammen.“
Das Haus hat im Moment ca. 1.150 Quadratmeter Nutzfläche und soll mit einer Aufstockung so nachverdichtet werden, dass man auf ca. 1.600 Quadratmeter Wohnnutzfläche kommt. Derzeit hat man jederzeit Zutritt und Zugriff, was bei „normalen“ Wohnhäusern eher selten ist.
„Wir sollten bei der kreislauffähigen Sanierung zu jedem Zeitpunkt wissen, was wir mit welchem Material anfangen wollen und wo es dann am Ende landen wird“, sagt Nino Ivic und „man braucht ein wirklich genaues Konzept“. Denn, so Simone Grassauer, „wenn ich das nach der EU-Taxonomie machen will, muss ich ganz genaue Vorgaben – die technischen Bewertungskriterien - einhalten, die beispielsweise vorsehen, wie hoch der Anteil an Primärrohstoffen sein darf oder wie viel der nicht gefährlichen Bau -und Abbruchabfälle für die Wiederverwendung oder das Recycling verwendet werden müssen.“