Wiederverwertung : Bauschutt zu 90 Prozent recyclebar

demolition work. Worker builder with sledgehammer destroying interior wall. Rearrangement during renovation. slow motion

Die Recyclingquote für Abbruchmaterialien liegt in Österreich derzeit bei 70 Prozent, möglich wären aber 90 Prozent.

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Der Bauschutt kommt in Form von Recycling-Baustoffen wieder in der Baubranche zum Einsatz. Die Nachfrage nach solchen wiederaufbereiteten Baustoffen werde in den kommenden Jahren auch aufgrund der ab 2024 geltenden EU-Richtlinie zur Unternehmens-Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) steigen.

Der Einsatz von recycelten Baustoffe sei ein wesentlicher Schritt hin zum klimaneutralen Bauen. Weitere Hebel seien etwa effiziente Materialnutzung, weniger energieintensive Baustoffe und Bauarten, bei denen die eingesetzten Materialien beim Abbruch wiederverwertet werden können.

"Ich bin mir sicher, dass wir in den nächsten fünf Jahren mehr als 90 Prozent aller Bau- und Abbruchabfälle recyceln werden."
Baurecycling-Experte Alois Fürnkranz

Knappe Ressourcen, steigende Energiepreise und die Anforderungen des Green Deals lassen die Nachfrage nach recycelten Baustoffen steigen. Derzeit machen Bau- und Abbruchabfälle 16,4 Prozent des Gesamtabfallaufkommens in Österreich aus, das sind insgesamt 11,4 Millionen Tonnen pro Jahr.
Davon werden rund 70 Prozent bzw. 8 Millionen Tonnen recycelt und der Kreislaufwirtschaft als Recycling-Baustoffe wieder zugeführt. Das sei im europäischen Vergleich ein guter Wert, dennoch sei mehr möglich: Alois Fürnkranz, VOEB-Experte für Baurecycling, ist überzeugt, dass in den nächsten fünf Jahren eine Erhöhung der Recyclingrate auf 90 Prozent möglich ist.

Lesen Sie in unserem umfassenden SOLID-Bericht mehr zum Thema Baustoffe.

Spezialisten der Abfallwirtschaft

Erst kürzlich hat auch Bundesministerin Leonore Gewessler gefordert, die Kreislaufwirtschaft in der Baubranche voranzutreiben und gezielte Förderungen dafür beschlossen.
Weitere Hebel für klimaneutrales Bauen sind eine effiziente Materialnutzung, die Produktion von weniger energieintensiven Baustoffen, die Nutzung von Sekundärrohstoffen sowie so zu bauen, dass alle Materialien bei Abbruch wiederverwertbar sind.

Zahlreiche österreichische Unternehmen der Abfall- und Ressourcenwirtschaft sind auf das Recycling von Bau- und Abbruchfällen spezialisiert. Sie betreiben zum Teil seit Jahrzehnten hochwertige Aufbereitungsanlagen für Bauschutt und sind somit Teil einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft.
„Der Green Deal der EU hat zu einem unglaublichen Innovationsschub rund um ökologisches Bauen geführt“, bestätigt VOEB-Präsidentin Gabriele Jüly. „Die Abfall- und Ressourcenwirtschaft war schon immer ein verlässlicher Partner der Baubranche. In Zukunft werden wir sie auch darin unterstützen, den Zielen des Green Deals und der EU-Taxonomie zu entsprechen.“

„Der Green Deal der EU hat zu einem unglaublichen Innovationsschub rund um ökologisches Bauen geführt."
VOEB-Präsidentin Gabriele Jüly