SOLID Fachumfrage : Die Top Bau-Themen 2024: was die Experten sagen
Inhalt
- Branchenentwicklung nicht sehr beruhigend, Marktforschungsnoten verzeichnen das Bild
- Energie, Zinsen, Fachkräftemangel geht durch die Decke
- Was helfen würde: Energie-Stützung, Reform der Rot-Weiß-Rot-Card & mehr
- Bei Bodenstrategie, Erneuerbaren Wärme-Gesetz Rechtssicherheit gefragt
- Immobilienmarkt als kritisches Thema
Branchenentwicklung nicht sehr beruhigend, Marktforschungsnoten verzeichnen das Bild
SOLID: Generell wissen wir, der Baubranche geht es nicht besonders gut, aber das ist ein bisschen wenig. Wir wissen aber aus unserer Umfrage wesentlich mehr - was ist Ihnen als Studienautor am meisten aufgefallen?
Herbert Kling: Die Ergebnisse sind auf jeden Fall bei der Frage nach dem Branchenklima und dessen Entwicklung deutlich schlechter, als die gleiche Frage im letzten Jahr noch ausgefallen ist. Und auch für das kommende Jahr wird es durchaus trüb gesehen, nämlich auf einer Schulnotenskala auf dem Wert 2,7, das heißt, es ist schon fast eine 3, das ist also nicht sehr beruhigend.
Dazu muss man vielleicht ergänzen, dass diese Schulnotenskala in der Marktforschung ein bisschen anders zu lesen als die normale. Ein Dreier ist schon ziemlich schlimm.
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Energie, Zinsen, Fachkräftemangel geht durch die Decke
SOLID: Wobei wir uns auch angeschaut haben, was sind denn so die aktuellen Herausforderungen und Belastungen, unter denen die Branche besonders leidet. Welche sind das?
Kling: Da sind mir ein paar Sachen aufgefallen, die teilweise wirklich dramatische Werte haben. die Preissteigerungen bei der Energie, die als extrem belastend wahrgenommen werden mit einem Wert von 3,6.
Auch deutlich gestiegen im Vergleich zum Vorjahr ist der Fachkräftemangel, er hat im letzten Vorjahr noch eine Schmerzensnote von 2,5 gehabt, diese ist jetzt bei 3,6. und dann natürlich die steigenden Kreditzinsen.
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Was helfen würde: Energie-Stützung, Reform der Rot-Weiß-Rot-Card & mehr
SOLID: Wir haben aber dann auch gefragt, was würde Ihnen denn helfen?
Kling: Das ist natürlich Geld in Form von Stützung bei den Energiekosten mit 2,4, aber auch eine Reform der Rot-Weiß-Rot-Card mit 2,8. Da gibt es schon auch klare Botschaften, was helfen würde. Der Zugang zum Arbeitmarkt für Asylwerber war auch im letzten Jahr schon eines der wichtigeren Themen, da sind wir mittlerweile auch bei knapp der 3, also das ist ein relativ wichtiges Anliegen.
Und stabil ist das Thema Rechtssicherheit bei Dekarbonisierungsmaßnahmen.
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Bei Bodenstrategie, Erneuerbaren Wärme-Gesetz Rechtssicherheit gefragt
SOLID: In diesem Zusammenhang haben wir noch ein zweites Rechtssicherheitsthema gehabt.
Kling: Ja, nämlich die ganzen, ich nenne es einmal Quermaterien: Bodenstrategie, erneuerbaren Wärmegesetz etc. Wir haben gefragt, ob diese Materien von der Politik so abgedeckt sind, dass die Unternehmen sagen, ja, okay, das ist irgendwie so klar, zumindest perspektivisch, dass wir unsere strategischen Entscheidungen daran ausrichten können.
Und da sagen eigentlich nur 40 Prozent, ja, das ist so. Und der Rest sagt, naja, gibt schon noch Nachbesserungsbedarf.
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Immobilienmarkt als kritisches Thema
SOLID: In letzter Zeit ist - natürlich auch, aber nicht nur durch Signa - das Thema der Immobilienbranche als bedrohlich für die Bauwirtschaft zumindest medial stärker geworden. Sehen das die Befragten auch so?
Kling: Über drei Viertel, also fast 77% sehen eher schon oder auf jeden Fall eine Überhitzung im Immobilienmarkt. Also dass die Preise eigentlich gar nicht mehr gerechtfertigt sind, bis hin zu, dass das eigentlich schwer zurückzuverdienen ist, was da jetzt alles verbaut wird. Das waren im letzten Jahr zwar auch schon 56%, aber immerhin um 21 Prozentpunkte weniger.
Das ist ein System, das sehr knapp vor der Wand ist. Wenn man fragt: glauben Sie, dass die Insolvenzen in der Branche stark abnehmen, bis stark zunehmen werden, haben wir 3,3 im heurigen Jahr, 2,5 im letzten Jahr. Das heißt, man geht von einer starken Zunahme der Insolvenzen 2024 aus und das Gleiche auch noch für 2025.
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