Ziegel : 10 Jahre 2226 - die Bilanz
Zum zehnjährigen Jubiläum dieser Innovation blickt wienerberger mit Initiator Prof. Dietmar Eberle auf die Zukunft des Prinzips
Mit dem Prinzip 2226 gelang dem Architekten Prof. Dietmar Eberle und seinem Team eine Revolution im ökologischen Gebäudebau. Dabei wird eine konstante Innentemperatur von 22 bis 26 Grad erreicht, bei vollständigem Verzicht auf Technologie – durch das kluge Zusammenspiel von Architektur, Material, Struktur und Mensch. Das erste Gebäude nach dem Prinzip 2226 wurde vor zehn Jahren in Lustenau fertiggestellt.
Dazu fand eine Podiumsdiskussion über die Bedeutung und Zukunft des Prinzips 2226 statt. Architekt Prof. Eberle sprach dabei mit Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG, und Johann Marchner, Geschäftsführer der Wienerberger Österreich GmbH.
Ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft immer mehr Stadtviertel nach dem Prinzip 2226 sehen werden.Heimo Scheuch, CEO Wienerberger AG
Senkung von Emmissionen und Kosten
Wienerberger-CEO Heimo Scheuch betonte dabei: „Das Prinzip 2226 ist ein entscheidender Schritt hin zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung,
die ganzen Generationen leistbaren Wohnraum in höchster Lebensqualität ermöglicht. Durch diese Innovation senken wir gleichzeitig Emissionen und Kosten, einerseits durch die eingesparte Energie und Technologie,
andererseits durch die komplette Recyclefähigkeit der nach diesem Prinzip gebauten Gebäude.
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Das Prinzip 2226 fördert also nicht nur die Schaffung von leistbarem Wohnraum, sondern gibt uns auch einen großen Hebel für die Erreichung des European Green Deal und der Klimaneutralität bis 2050. Ich bin daher überzeugt, dass wir in Zukunft immer mehr Stadtviertel nach dem Prinzip 2226 sehen werden, die heutigen und kommenden Generationen leistbaren Wohnraum bei höchster Lebensqualität bieten werden.“
Seit der Fertigstellung des Prototyps „Haus 2226“ vor zehn Jahren, sind weitere 40 Projekte gebaut, in der Errichtungsphase oder in Planung. Bis dato wird das Prinzip 2226 in Österreich, Deutschland, der Schweiz,
Frankreich, Großbritannien und Italien eingesetzt. Die drei Sprecher waren sich einig in ihrer Prognose, dass diese aktuellen Pilotprojekte in naher Zukunft zu größer angelegten Stadtentwicklungsprojekten führen werden, die einen entscheidenden Schritt auf dem Weg hin zu ganzen Städten darstellt, die mehrheitlich aus klimaneutralen Netto-Null-Gebäuden bestehen.
Auch in Wien wird gerade ein Projekt nach dem Prinzip 2226 verwirklicht: Die drei „Robin“-Bürogebäude in der Seestadt Aspern. Die Ziegel dafür kommen von wienerberger. Dazu Johann Marchner, Geschäftsführer von wienerberger Österreich: „Dieses Vorhaben ist ein gutes Beispiel aus dem perfekten Zusammenspiel von Innovation, intelligenter Architektur und dem Energiechampion Ziegel. Mit ihrer natürlichen Speichermasse fungieren unser Ziegel wie eine natürliche Klimaanlage, sie halten Innenräume von Natur aus im Sommer schön kühl und im Winter angenehm warm. Das Prinzip 2226 zeigt, wie viel unentdecktes innovatives Potenzial weiterhin im Baustoff Ziegel steckt, obwohl er
seit Jahrtausenden auf der ganzen Welt zum Einsatz kommt.“
Funktionsweise und Baumethode des Prinzip 2226
Bauen nach dem Prinzip 2226 bedeutet im Wesentlichen die Organisation der Energieströme. Die Rahmenbedingungen dafür schafft ein intelligenter Mix aus hoher Speichermasse (Materialqualität), klug proportionierter Architektur (Lichteinfall) sowie die effiziente Steuerung der Energieströme mit Hilfe des 2226 Operating Systems. Für die notwendige Wärme sorgen die Bewohner mit ihrer Körperwärme (80 – 100 W) und die üblichen Geräte in den Gebäuden. Das 2226 Operating System steuert Lüftung, Wärmehaushalt, Feuchtigkeit und den CO2-Gehalt der Innenraumluft über automatisierte Lüftungsflügel. Es ist also die Verbindung von Hardware,
Architektur und Software, die es ermöglicht komfortable und ressourcenschonende Gebäude zu entwickeln.
In Summe entstehen mit dem Prinzip 2226 Gebäude, die sich durch ihre ressourcenschonende, einfache Bauweise auszeichnen. Der technische Aufwand wird bewusst zurückgefahren, um die Langlebigkeit und damit die Nachhaltigkeit der Bauten deutlich zu steigern. Es sind bewährte, regional erhältliche Materialien, allen voran der Ziegel, die zur Effizienz des Prinzips 2226 wesentlich beitragen.
Das Prinzip 2226 kommt ohne Verbundwerkstoffe aus, sodass die verwendeten Materialien im Fall eines Abbruchs, der allerdings noch lange nicht zu erwarten ist, für neue Bauten wiederverwendet werden können.