Fachkräftemangel am Bau : Wie Sie Bau-Facharbeiter finden und an sich binden
Inhalt
- Fachkräfte am Bau - die Situation
- Warum am Bau fast 9.000 Fachkräfte gesucht werden
- Warum es Arbeitskräfte am Bau braucht und kein Mitarbeiterabbau droht
- Employer Branding: Was wirklich zählt für Mitarbeiterbindung
- Welche Goodies sich Baulehrlinge wünschen
- Wen Sie bei der Lehrlingssuche überzeugen müssen
- Für mehr Fachkräfte-Nachwuchs wurde Lehre am Bau aufpoliert und modernisiert
- Triale Lehre am Bau
- Wie Facharbeiter am 2. Bildungsweg geschult werden
- Pilotprojekt Bau packt an in Kärnten
Fachkräfte am Bau - die Situation
Die österreichische Baubranche mit ihren 37.076 Firmen (Stand: Juni 2022) ist ein wesentlicher Konjunkturmotor und trägt mit einem Umsatz von 53,3 Milliarden Euro mit 7,2 % zur gesamten wirtschaftlichen Wertschöpfung in Österreich bei. In Niederösterreich sind es sogar 11 %, wie eine Studie der KMU Forschung Austria zeigt.
Die Nachfrage nach Bauleistungen ist seit Jahren stabil im Steigen - sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich: „Auch bei rezessiver Stimmung am generellen Markt verzeichnet die Baubranche ein Wachstum. Damit nimmt folglich auch der Bedarf an Fach- und Führungskräften in der Bauwirtschaft zu, weil Bauprojekte umgesetzt werden müssen“, bringt Harald Kopececk, Geschäftsführer der BAUAkademie BWZ OÖ und der Zukunftsagentur Bau, die Situation auf den Punkt. Er weiß, dass auf einen offenen Arbeitsplatz in der gesamten Baubranche nicht einmal ein Arbeitsloser entfällt. Dieser Fachkräftemangel könnte zur Wachstumsbremse werden, sofern laut Kopececk nicht großflächig gegengesteuert wird. Im WIFO-Konjunkturtest 2022 war der Arbeitskräftemangel vor dem Materialmangel Produktionshemmnis Nr. 1.
Warum am Bau fast 9.000 Fachkräfte gesucht werden
Offene Arbeitsstellen gibt es auf den Baustellen genug, wie die Zahlen des Arbeitsmarktservices belegen: Per Ende Mai 2022 waren dem AMS 8.930 offene Stellen in Bauberufen gemeldet. Am häufigsten werden Maurer (2.014) und Hilfsarbeiter (1.818) gesucht. Für Peter Krammer, Branchensprecher der österreichischen Bauindustrie, ist diese Zahl alleine als solche nicht besonders aussagekräftig: „Tatsache ist, dass wir in der gesamten Baubranche einen zunehmenden Mangel an geeigneten Mitarbeitern spüren. Über kurz oder lang wird das ein limitierender Faktor für unsere Tätigkeit werden.“ Die Herausforderung sei es laut Krammer – wie in zahlreichen anderen Branchen –, eine ausreichende Anzahl geeigneter Arbeitskräfte und hier insbesondere eine ausreichende Anzahl gut ausgebildeter Fachkräfte auch für die Zukunft sicherzustellen.
Helmut Dornmayr vom Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw Austria) legt nach: „Grundsätzlich ist es so, dass Bauhaupt- und Baunebengewerbe zu jenen Branchen gehören, welche vom Fachkräftemangel besonders betroffen sind. Leider wird der Fachkräftemangel am Bau aller Voraussicht nach in den nächsten Jahren noch weiter steigen, da die bevorstehenden Pensionierungen nicht durch neu ausgebildete Fachkräfte zur Gänze kompensiert werden können.“
Dass der Arbeitskräftebedarf im Bereich Bauhandwerk hoch ist, ist auch bei der KMU Forschung Austria bekannt: „Neben einem gewissen Wachstum der Zahl der Jobs kommt vor allem noch der ,Ersatzbedarf‘ auf Grund von vielen Pensionierungen in den nächsten Jahren dazu. Es ist auch nicht leicht junge Menschen für Bauberufe zu gewinnen“, stimmt Institutsleiter Thomas Oberholzner den Aussagen des ibw Austria zu.
HR Projektmanager und Unternehmensberater Michael Pichler weiß um die demografische Herausforderung gepaart mit einer Interessensverschiebung der jungen Menschen: „Überall, wo Technik dahintersteckt, fasziniert mehr als die Baubranche.“
Warum es Arbeitskräfte am Bau braucht und kein Mitarbeiterabbau droht
Zumindest steht kein Mitarbeiterabbau in der Bauwirtschaft an, denn im Großen und Ganzen wird von einer hohen Auslastung gesprochen: „Trotz Preissteigerungen und beträchtlicher Unsicherheiten wegen des Krieges in der Ukraine gehen unsere mittelfristigen Prognosen für Österreich davon aus, dass das Bauwesen in den nächsten Jahren zu den Branchen mit dem größten Zuwachs an Arbeitsplätzen gehören wird“, zeichnet AMS-Pressesprecher Mathieu Völker ein positives Bild der Bauwirtschaft.
Lesen Sie hier, was die Chefredakteure von WEKA zur Lage in der Ukraine meinen.
Auch eine möglicherweise steigende Zahl an Insolvenzen steht den guten Beschäftigungsmöglichkeiten in der Bauwirtschaft nicht im Weg. Prognosen aus dem 1. Quartal 2022 zeigen, dass die Aktivbeschäftigung im österreichischen Baubereich ein Plus von 17.900 Personen im Vergleich 2021/2026 aufweisen wird. Die Arbeitslosigkeit ist in den nächsten Jahren in allen Berufsgruppen rückläufig, im Bereich Industrie und Gewerbe um minus 18.000 bis zum Jahr 2026 im Vergleich zum Jahr 2021. Die Arbeitsplatzsicherheit in der Bauwirtschaft ist hoch.
Knapp 300.000 Menschen (295.620 Personen) waren laut AMS im April 2022 in allen Bereichen der Baubranche beschäftigt. Gut ein Drittel von ihnen kommt aus dem (benachbarten) Ausland – die größte Gruppe nehmen hier die Polen (11.860), gefolgt von den Rumänen (11.256) und Ungarn (10.399).
Der Frauenanteil in der Baubranche lag im Jahresdurchschnitt 2021 bei 12,5 Prozent. „Das AMS fördert über sein FiT-Programm auch Frauen, die in der Baubranche Fuß fassen möchten“, so Völker.
„Eines steht fest: Wir alle brauchen Bauarbeiter:innen. Denn ohne sie gäbe es keine Infrastruktur, gäbe es kein Wohnen, keinen öffentlichen oder normalen Verkehr, keine Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, keine Bildungseinrichtungen, aber auch keine Arbeitsstätten und Sport- und Freizeiteinrichtungen. Es gäbe auch keine Sanierungen – weder thermisch noch für ein ,Qualitäts-Update‘. Deshalb haben wir als Sozialpartner für unsere Arbeitnehmer und Arbeitgeber gute und faire Rahmenbedingungen bei Einkommen, Freizeit, Gesundheitsschutz bis hin zur ,sauberen Baustelle‘ und fairen Auftragsvergaben geschaffen“, so Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz und Abgeordneter zum Nationalrat Josef Muchitsch.
Employer Branding: Was wirklich zählt für Mitarbeiterbindung
Neben diesen Rahmenbedingungen braucht es allerdings noch mehr, damit potenzielle Fachkräfte die Baubranche und ihre Betriebe als attraktiv wahrnehmen. „Die Unternehmen der Bauindustrie nutzen seit vielen Jahren alle Möglichkeiten, um geeignete Mitarbeiter auf sich aufmerksam zu machen. Was den Nachwuchs bei den Lehrlingen betrifft, sind dies insbesondere Job-Portale, Berufsmessen, Schnuppertage, Betriebsbesuche, Lehrlings-Castings an den BAUAkademien und mehr“, so Peter Krammer.
Beim AMS zog man anhand der Beratungserfahrungen mit Unternehmen aus der Baubranche die Erkenntnis, dass neben neben finanziellen Anreizen wie Vergünstigungen, Gutscheinen, Finanzierungbeitrag eines Führerscheins bei positivem Lehrabschluss, auch „softere“ Faktoren für die Arbeitgeberattraktivität entscheidend sind. „Dazu zählen etwa flexiblere Arbeitszeitmodelle, Team-Events oder Partizipationsmöglichkeiten wie Workshops oder Online-Umfragen, um die Meinung der Mitarbeiter:innen einzuholen und einzubeziehen“, listet Pressesprecher Völker einige auf.
Eine im Frühsommer 2022 erstellte Leitbetriebe-Studie unter 1.000 jungen Menschen zwischen 14 und 29 Jahren unterstreicht einmal mehr, die Wichtigkeit einer ausgeglichenen Work-Life-Balance. Sie ist bei acht von zehn Befragten wichtiger als Erfolg. Die freie Gestaltung der Arbeitszeit wird damit einhergehend ebenfalls gewünscht. Herausgestellt hat sich, dass eine Vollzeit-Stelle nur mehr für 50 Prozent erstrebenswert ist. Der anderen Hälfte würde Teilzeit genügen.
Es gilt nicht nur, Mitarbeitende zu finden, sondern diese auch zu halten. In manchen Bundesländer verlassen bis zu 20 Prozent der Nachwuchs-Fachkräfte wieder die Betriebe am Bau: „Oft wechseln sie in andere Branchen, weil ihnen die Bedingungen im Arbeitsumfeld der Baustelle nicht zusagen“ weiß Harald Kopececk. Unterstützung wird hier seitens der BAUAkademien für die Bauwirtschaft angeboten. Einerseits mit den zahlreichen Veranstaltungen und Maßnahmen rund um die Lehrlingswerbung, andererseits auch als Weiterbildungspartner nach Abschluss der Lehre, denn: „Weiterbildungsangebote, die vom Arbeitgeber unterstützt werden, binden Mitarbeiter:innen regelmäßig an den Betrieb“, so Kopececk.
Dem stimmt Unternehmensberater Pichler zu: Qualifizierungsmaßnahmen für jene, die es wünschen, seien ein wesentlicher Motivator.
Ein großes Thema in Zeiten des Fachkräftemangels ist das aktive Ansprechen von jungen Menschen, um sie als Lehrlinge zu gewinnen.AMS-Pressesprecher Mathieu Völker
Welche Goodies sich Baulehrlinge wünschen
Auch wenn man seitens der Gewerkschaft glaubt, dass der Fachkräftemangel nicht alleine über die Lehrlingsausbildung abzudecken sei, sieht man eben diese bei der KMU Forschung Austria als eine sehr wichtige Rekrutierungsschiene für die Betriebe: „Im Bauwesen ist die Lehrausbildung sehr verbreitet und fast ein Muss um Fachkräfte zu bekommen. Die Betriebe müssen hier aktiv Employer Branding betreiben und für Lehrlinge attraktive Programme anbieten. Die Mundpropaganda innerhalb des Freundeskreises von bestehenden Mitarbeitern und Lehrlingen ist auch nicht zu unterschätzen“, glaubt Institutsleiter Thomas Oberholzner. Den jungen Leuten unterschiedliche Arbeitsbereiche, also Job Rotation, zu zeigen, zugänglich zu machen und eine attraktive Arbeitszeitgestaltung sieht er ebenfalls als wichtige Faktoren.
Und letztlich sei es der Faktor Mensch, an den seitens der Führungsebene gedacht werden sollte. HR Berater Michael Pichler bringt in diesem Zusammenhang das Thema Lean Management ins Spiel: „Die Beziehungsebene muss passen. Bis dato wurde dem Faktor Mensch nicht die Aufmerksamkeit geschenkt, die er braucht. Das ist bei technischen Berufen leider oft der Fall.“
Ähnliches sagt auch Baustellenversteher Stefan Ufertinger im SOLID-Podcast. Es sind kleine Dinge, die das (Zusammen)Arbeiten angenehmer machen können: Zum Beispiel das Einbinden der Vorarbeiter bereits während der Planung oder das Entschärfen des Kommando-Tons auf der Baustelle. Und auch die stimmige Präsentation: „So wie ich als Unternehmen nach außen hin auftrete, so sollte ich es auch nach innen leben“, empfiehlt Pichler.
Es liegt an der Politik, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit der Konjunkturmotor Bau „Sprit” erhält und die österreichische Gesamtwirtschaft ankurbeln kann. Wir als Bausozialpartner liefern Vorschläge dafür.Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz und Abgeordneter zum Nationalrat
Wen Sie bei der Lehrlingssuche überzeugen müssen
Dabei gehört die Lehre am Bau zu den bestbezahlten Lehren in Österreich. Heutzutage verdienen Baulehrlinge im 1. Lehrjahr über 1000 Euro pro Monat und liegen damit gehaltsmäßig vor anderen Lehrberufen. Verglichen mit einem AHS-Maturanten, der vielleicht noch studiert hat, hat ein ehemaliger Baulehrlinge, im Alter von 25 bereits rund 250.000 Euro verdient. Der ehemalige Student hat in diesem Alter für sein erstes Berufsjahr rund 30.000 Euro bekommen. Wer sich für eine Baulehre entscheidet, hat demnach auch in Zukunft einen sicheren, gut bezahlten und abwechslungsreichen Job.
Doch es sind die schwachen Geburtsjahrgänge und ein Streben nach höherer Bildung, die der hohen Zahl an Pensionierungen im Baubereich gegenüberstehen. Bei der Bauinnung ist man sich dieses Kernproblems bewusst. Generell gäbe es zu wenig Jugendliche, die überhaupt einem Lehrberuf nachgehen. Dieses Problem haben viele andere Branchen auch. Aufgeklärt müssten nicht nur die Jugendlichen, sondern auch deren Eltern werden. Die Studie der Leitbetriebe ortet die Mutter mit knapp 62 Prozent als größte Einflussnehmerin auf die Berufswahl ihres Sprösslings. Danach folgt der Vater mit 54 Prozent, die Lehrer liegen mit 27,5 Prozent weit hinten.
Um das Image der Baulehre aufzuwerten, hat die Bundesinnung Bau bereits 2004 die Lehrlingskampagne „BauDeineZukunft“ ins Leben gerufen. Diese ist Zielgruppen gerichtet und vermittelt Jugendlichen sowohl auf der Website, als auch über Social-Media-Kanäle alles Wissenswerte rund um die Baulehre.
Seitens der Bundesinnung Bau, den Landesinnungen und der BAUAkademien in Österreich wird viel in Lehrlingswerbung investiert. Lehrlingsexpert:innen sind unter anderem in Schulen und auf Berufsmessen präsent, um Jugendliche von einer Baulehre zu überzeugen. Lehrlings-Castings (siehe Video) werden in allen Bundesländern veranstaltet, um zukünftige Baulehrlinge gleich vor Ort mit interessierten Baufirmen zusammenzubringen.
Für mehr Fachkräfte-Nachwuchs wurde Lehre am Bau aufpoliert und modernisiert
Die Bau-Lehre wurde modernisiert und in den vergangenen Jahren einem Facelift unterzogen. Althergebrachte Bezeichnungen wurden verändert, so wurde der Maurer zum Hochbauer oder der Schalungsbauer zum Betonbauer. Kaderlehre für eine Weiterqualifizierung und eine Karriere in der Baubranche sowie die E-Baulehre als digitale Lern- und Wissensplattform sollen die Jugendlichen von heute für den vielseitigen Bauberuf begeistern. „Die zunehmende Digitalisierung, die auch in der Bauwirtschaft Einzug hält und ein sehr großes Potenzial hat, trägt positiv zur Imageverbesserung der Bauberufe bei. Ihr tragen die BAUAkademien mit modernen, adaptieren Lehrinhalten und eigenen Kursprogrammen Rechnung“, so Kopececk.
Gewerkschafter Muchitsch ist überzeugt, dass das Motto „Karriere mit Lehre“ wieder mit Leben gefüllt werden muss. Die Wirtschaft benötige neue Rahmenbedingungen bei den gesetzlichen Vorgaben, der Finanzierung und den Kosten einer Lehrausbildung. „Diese muss die Politik schaffen. Niemand versteht, warum die Kosten für einen Berufsschulbesuch nicht vom Staat übernommen werden, aber der Staat sich Langzeitstudenten ,leistet‘. Speziell bei weiblichen Lehrlingen gibt es noch ein enormes Potenzial. Um dieses zu nutzen, brauchen swir aber verbesserte gesetzliche Regelungen“, so Muchitschs Appell.
Triale Lehre am Bau
Ergänzend zu Betrieb und Berufsschule werden Baulehrlinge an den acht BAUAkademie-Standorten in Österreich in Form eines trialen Ausbildungssystems zusätzlich ausgebildet.
Durch diese Ausbildungsform bei der Baulehre zählen Österreichs Fachkräfte am Bau im internationalen Vergleich zu den besten. Das belegen auch die Ergebnisse bei internationalen Berufswettbewerben. Bei den vergangenen Berufs-Europameisterschaften 2021 haben Österreichs Bau-Fachkräfte Gold in beiden Bau-Kategorien geholt.
Nach erfolgreichem Abschluss der Bau-Lehre oder sogar Kader-Lehre reichen die möglichen Karrierestufen vom Vorarbeiter, über Polier/Werkmeister, Techniker, Bauleiter bis hin zum Baumeister.
Wie Facharbeiter am 2. Bildungsweg geschult werden
Der Bedarf an Fachkräften kann nicht alleine über Jugendliche gedeckt werden. Also werden Fach- und Hilfskräfte durch gezielte Ausbildungsprogramme vermehrt angesprochen und ihnen damit der Zugang in die Bauwirtschaft erleichtert. Die Ausbildung zum Facharbeiter für Hochbau, Betonbau und Tiefbau am 2. Bildungsweg an den BAUAkademien sind eine Lösung, um dem Personal-Engpass entgegenzuwirken. Jährlich werden damit rund 130 motivierte Branchenumsteiger bzw. Hilfskräfte zum Facharbeiterabschluss geführt. Sie stellen rund 5 Prozent aller jährlich neuen Baufacharbeiter:innen (Einzellehren).
Um für interessierte Personen den Berufseinstieg in die Bauwirtschaft zu erleichtern und die Betriebe in der Ausbildung zu unterstützen, wird die Ausbildung zum Facharbeiter durch ein spezielles Ausbildungsprogramm zu teilqualifizierten Hilfskraft ergänzt. Diese Kurse starten im Herbst 2022 an allen BAUAkademie Standorten.
Pilotprojekt Bau packt an in Kärnten
Im Vorjahr wurde in Kärnten das Pilotprojekt „Bau packt an“ aus der engen Zusammenarbeit der Landesinnung Bau, dem Arbeitsmarktservice Kärnten, der Gewerkschaft Bau-Holz, dem Land Kärnten und zahlreichen Kärntner Bauunternehmen ins Leben gerufen. Dieses besteht aus vier Modulen, im Herbst 2022 soll der neue Lehrberuf „Bautechnische Assistenz“ in das Projekt aufgenommen werden. Während dieser mehrjährigen Neuorientierung erhalten die Teilnehmer eine kollektivvertragsgerechte Entlohnung sowie eine finanzielle Unterstützung durch das Land Kärnten. Für die eingebundenen Betriebe gibt es einen Ausbildungsbonus. Der erste Durchgang des abschließenden Moduls ist diesen Herbst geplant.
Modul 1 bietet die Möglichkeit, sich genauer über die Baubranche zu informieren, sich in dieser zu orientieren, Interessen aufzuzeigen oder zu wecken.
Modul 2 dauert vier Wochen und widmet sich der Wissensvermittlung – theoretisch wie praktisch – in der BAUAkademie.
Modul 3 und 4 widmet sich der Praxis: Die Teilnehmer sammeln direkt im Betrieb und auf der Baustelle Erfahrung. Nach einer Praxisphase in den Partnerunternehmen und weiteren zehn bis zwölf Monaten Berufspraxis besteht die Perspektive auf eine außerordentliche Zulassung zur Lehrabschlussprüfung und den Gesellenbrief in der Bauwirtschaft.