Recyclingquote bei 70 Prozent : Strabag saniert Südautobahn ressourcenschonend

STRABAG Suedautobahn Sanierung

Der Betonaufbruch wird vor Ort mit einer mobilen Brecheranlage für den direkten Wiedereinbau aufbereitet.

- © Strabag

Ressourcenschonender Straßenbau: Strabag saniert A2-Abschnitt mit 70 Prozent Recyclingasphalt

Die laufende Generalsanierung eines 11 Kilometer langen Abschnitts der Südautobahn (A2) zwischen Wöllersdorf und Wiener Neustadt markiert einen weiteren Schritt in Richtung klimafreundlicher Infrastrukturmaßnahmen in Österreich. Die Strabag AG Österreich führt die Bauarbeiten im Auftrag der Asfinag durch. Besonderes Augenmerk liegt auf der Wiederverwertung von Materialien und einem energieautarken Baustellenbetrieb.

Ein technisches Kernelement ist die Verwendung von Recyclingasphalt mit einem Anteil von 70 Prozent in der Schutzschicht zwischen Tragschicht und Betondecke. Damit liegt der Wert mehr als drei Mal so hoch wie der bisher übliche Durchschnitt auf Autobahnbaustellen. Der Einbau der Tragschicht wurde Ende April 2025 begonnen.

Auf der Südautobahn saniert die Strabag im Auftrag der Asfinag eine 11 km lange Strecke in beiden Fahrtrichtungen zwischen Wöllersdorf und Wiener Neustadt. Auf den Einsatz recycelter Baustoffe und einen energieautarken Baustellenbetrieb wird dabei besonderer Wert gelegt.

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Betonaufbereitung und lokale Materialkreisläufe

Im Zuge der Bauarbeiten werden 310.000 Quadratmeter neue Betondecke sowie 350.000 Quadratmeter zementstabilisierte Tragschicht errichtet. Der anfallende Betonaufbruch wird direkt vor Ort mittels mobiler Brechanlage aufbereitet und für den Wiedereinbau verwendet. Die Gesteinskörnungen und weiteren recycelten Baustoffe stammen zur Gänze aus dem lokalen Materialkreislauf. Damit lassen sich nicht nur Primärressourcen einsparen, sondern auch Transportwege und CO₂-Emissionen reduzieren.

Möglich wird die intensive Nutzung von Recyclingmaterial auch durch geänderte technische Vorgaben: Die neuen Richtlinien für den Straßenbau (RVS 08.17.02) erlauben erstmals den Einsatz von feinkörnigen Gesteinskörnungen in der Fraktion 0–4 mm.

Nachhaltige Energieversorgung auf der Baustelle

Ergänzend zur Materialeffizienz wird die Baustelle durch eine Photovoltaikanlage samt Batteriespeicher weitgehend energieautark betrieben. Damit setzt das Projekt auch im Bereich der Energieversorgung Maßstäbe.

Pilotprojekt im Vertragsmodell „ECI light“

Die Umsetzung erfolgt im Vertragsmodell „Early Contractor Involvement light“ (ECI light). Dieses Modell ermöglicht es, dass Bauunternehmen bereits in einer frühen Planungsphase eingebunden werden. So konnten Strabag und Asfinag das Projekt gemeinsam hinsichtlich Ressourceneinsatz, Bauablauf und Nachhaltigkeitskriterien optimieren. In Österreich ist diese Form der Zusammenarbeit noch selten – es handelt sich um das zweite gemeinsame ECI-Projekt der beiden Partner.

Im Jahr 2025 finden die Bauarbeiten in Fahrtrichtung Graz statt, anschließend folgen die Maßnahmen in Richtung Wien. Der Abschluss des Projekts ist für Ende 2026 vorgesehen.