Aktionäre : Strabag: Anteil von Deripaska soll auf unter 25 Prozent fallen

Download von www.picturedesk.com am 10.04.2018 (09:26). MOSCOW, RUSSIA - SEPTEMBER 21, 2017: Rusal President and Management Board Member Oleg Deripaska ahead of a meeting of Russian President Vladimr Putin with Russian businessmen at the Moscow Kremlin. Sergei Savostyanov/TASS - 20170921_PD4610
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Rasperia wird von Oleg Deripaska kontrolliert, der seit 8. April 2022 auf der EU-Sanktionsliste steht.

Um die Anteilsreduktion zu erreichen, wird der Vorstand der 19. Ordentlichen Hauptversammlung am 16.6.2023 mehrere Kapitalmaßnahmen vorschlagen, an deren Ende eine bedingte Ausschüttung aus den Rücklagen der Strabag SE an die Aktionäre stehen soll. Aktionäre können diese Ausschüttung entweder in bar oder in Form neuer Aktien in Anspruch nehmen.
Die österreichischen Kernaktionäre – Haselsteiner Familie, Raiffeisen, Uniqa – haben vertraglich zugesagt, die Aktienvariante zu wählen. Durch diese Kapitalerhöhung mit Sacheinlage erhöht sich das Grundkapital der Strabag SE. Die MKAO Rasperia Trading Limited hat aufgrund ihrer Sanktionierung kein Wahlrecht auf neue Aktien, womit sich der Anteil des Aktienpakets auf unter 25 % verringert.

„Wir müssen alle Schritte setzen, um Nachteile und Risiken aus der Beteiligung von Rasperia zu reduzieren und jeglichen Einfluss strikt unterbinden. So schützen wir bestmöglich die Interessen der Gesellschaft“, erklärt Vorstandsvorsitzender Klemens Haselsteiner. „Nach den entschiedenen Maßnahmen, die wir seit März 2022 ergriffen haben, ist dies nun der nächste wichtige Schritt auf diesem Weg. Damit setzen wir auch gegenüber Kunden und Stakeholder ein klares Zeichen“, so Haselsteiner.

  • Klemens Haselsteiner
    „Wir müssen alle Schritte setzen, um Nachteile und Risiken aus der Beteiligung von Rasperia zu reduzieren und jeglichen Einfluss strikt unterbinden."

    Vorstandsvorsitzender Klemens Haselsteiner

So distanziert sich Strabag weiter von Deripaska

Bereits mit März 2022 hat der Vorstand der Strabag SE entschieden, an die Aktionärin Rasperia keine Dividenden auszuzahlen. Damals hatten mit Großbritannien und Kanada schon zwei wichtige Märkte des Unternehmens Sanktionen gegen Deripaska erlassen.

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Das Russland-Geschäft des Konzerns – mit 0,3 % der Konzernleistung vernachlässigbar – wird bereits abgewickelt. Gleichzeitig hatte die Haselsteiner Familien-Privatstiftung den Syndikatsvertrag mit Rasperia, UNIQA und Raiffeisen gekündigt.
In der Zwischenzeit haben die österreichischen Aktionäre einen neuen Vertrag abgeschlossen und ein Pflichtangebot an den Streubesitz erstattet. Des Weiteren wurde in einer außerordentlichen Hauptversammlung am 5.5.2022 das von Rasperia entsandte Aufsichtsratsmitglied, Thomas Bull, abberufen. Bull und Rasperia haben dagegen eine Anfechtungsklage vor dem Landesgericht Klagenfurt eingebracht.

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