Infrastruktur | Schalung : Kompetenzzentrum für Brückenbau bündelt unterschiedliche Bauweisen

Jaruga Bridge Doka

Bei der Jarugabrücke in Kroatien stand etwa digitale 3D-Planung im Fokus

- © Doka

Brückenbauten sind langfristige Projekte, deren effiziente, rasche und wirtschaftliche Umsetzung eine professionelle Planung voraussetzt. Deshalb hat der Schalungsspezialist Doka 2006 am Stammsitz in Amstetten mit dem Global Expertise Centre Infrastructure ein eigenes Kompetenzzentrum für die umfassende Projektabwicklung im Brückenbau eingerichtet.

Das hochkarätige Team des Competence Centers ist maßgeblich für den strategischen Erfolg bei der Realisierung einer Vielzahl von Megaprojekten in über 60 Ländern verantwortlich. Das Ingenieurteam plant die Realisierung großer Brückenprojekte von der Spannbeton- bis zur Verbundbrücke in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Landesorganisationen. Um noch effizientere und nachhaltigere Lösungen für Baukunden weltweit zu entwickeln, sucht das Team ständig nach neuen Wegen.

Die Zwischenbilanz des Kompetenzzentrums kann sich sehen lassen, hier einige Beispiele:

Jarugabrücke: Digitale 3D-Planung im Fokus

Die Gesamtlänge der kroatischen Dumanja Jarugabrücke beträgt 500 Meter mit einer maximalen Spannweite von 120 Metern. Der Großteil des Viadukts wurde mit vier Freivorbauwägen geschalt. Besonders die Veränderung der Querneigung gestaltete sich in puncto Schalung als fordernd, da die Fahrbahn an den S-förmigen Kurvenradius angepasst werden musste.

Beim Schalen des Vorlandbereichs kamen verschiedene Komponenten des UniKit Baukastensystems zum Einsatz. Neben dem Doka UniKit Lastturm 480 wurden sowohl UniKit Joch- und Längsträger als auch maßgefertigte SL-1 Türme eingesetzt. Einen echten Mehrwert leistete Doka zudem mit der digitalen Schalungsplanung im 3D-Design.

Diese ermöglichte die Prüfung auf mögliche Kollisionen und eine nahtlose Zusammenarbeit, was wiederum zu kürzeren Planungszeiten, Kosteneinsparungen und zu mehr Sicherheit auf der Baustelle führte.

Aurachbrücke (Österreich): Paradebeispiel in puncto Brückensanierung

Ein Doka-Team der österreichischen Landesorganisation und die Ingenieure des Doka Global Expertise Centre Infrastructure entwickelten gemeinsam eine maßgeschneiderte Projektlösung für die umfassende Sanierung der 50 Meter hohen und 420 Meter langen Aurachbrücke in Regau.

>> Lesen Sie dazu auch: Leuchtturmprojekt Aurachbrücke

Sie ist die höchste Brücke der österreichischen Westautobahn A1 und wird in Spitzenzeiten von über 50.000 Fahrzeugen pro Tag genutzt. Trotz Bautätigkeit muss es für den Verkehr weiterhin möglich sein, das Aurachtal zu queren. Deshalb wird zuerst parallel zur bestehenden Brücke ein neues Tragwerk errichtet, auf jenes der Verkehr vorübergehend umgeleitet wird.

Im Anschluss wird die neue Brücke gebaut, die auf deutlich höhere Belastungen ausgelegt ist und für die nächsten hundert Jahre als eine funktionstüchtige und verlässliche Verkehrsverbindung über das Aurachtal fungieren kann. Beim Bau der neuen Brücke dient der Freivorbauwagen von Doka als Traggerüst und Schalung und sorgt für einen zügigen und sicheren Baufortschritt.

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Aftetalbrücke (Deutschland): komplexe Brückengeometrie meistern

Die deutsche Aftetalbrücke ist eine Verbundbrücke zwischen Brilon und Paderborn. Sie zählt aufgrund ihrer Höhe, der Geometrie der Pfeiler und der massiven Pfeilerköpfe sowie ihrer Länge und Spannweite zu den anspruchsvolleren Bauwerken.

Mit der Komplexität der Brückengeometrie wachsen auch die Anforderungen an die Schalung. Der deutsche Paradebau wurde in Zusammenarbeit mit den Experten der Deutschen Doka geplant. Aufgrund der hohen Bauwerksanforderungen entwickelte das Team individuelle Lösungen, um Prozesssicherheit, Termintreue und Kostenmanagement sicherzustellen.

Mit dem Einsatz der Doka-Schalungslösungen konnte der Materialverbrauch um 40 % reduziert und die Bauzeit um 30 % beschleunigt werden.

A16 Rotterdam (Niederlande): Gestützt von Doka UniKit

Beim Bau der neuen, 11 km langen Verbindung zwischen den Autobahnen A16 und A13 in Rotterdam (Niederlande) wurde das modulare Baukastensystem Doka UniKit eingesetzt. Mit einer Schalungslösung bestehend aus UniKit Längsträgern und einem maßgeschneiderten Bewehrungsbereich, der trotz unterschiedlicher Geometrien wiederverwendbar ist, wurden im Taktschiebeverfahren die Brückensegmente betoniert.

Im Anschluss wurden sie gehoben und schließlich über den laufenden Autobahnverkehr verschoben. Auch bei der Wahl der Sichtbetonschalung, die heute das Stadtbild von Rotterdam prägt, war Doka-Expertise gefragt.

Västlänken (Schweden): Vorreiter im Verkehrswesen

Beim Projekt Västlänken in Göteborg (Schweden) handelt es sich um ein unterirdisches Schienennetz, das Pendler- und Regionalzüge durch die Innenstadt führt und drei neue Bahnhöfe miteinander verbindet. Ein Teil des Projekts ist auch der Bau der Olskrokenbrücke.

Für die Schalung der Verbundbrücke mit ParaTop entwickelte Doka einen speziellen Einbauschuh, der beim Betonieren eine optimale Lastverteilung auf die Stahlkonstruktion gewährleistet. Ein Mix aus UniKit Joch- und Längsträgern unterstützt mit einer SL-1-Konstruktion die Schalung der Brückenfelder mit Spannweiten von bis zu 22 Metern. Die fertige Brücke besteht aus zwei parallelen Fahrbahnen, die jeweils rund 100 Meter lang und 6 Meter breit sind.