Fensterhersteller : Marktumsatz schrumpfte um 4,9 Prozent

Worker installing plastic window indoors, closeup view

Der Fenstermarkt schwächelt weiter, der Rückgang ist nach wie vor groß.

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Trotz der staatlich geförderten Sanierungsoffensive konnte im vergangenen Jahr keine Trendwende am Fenstermarkt erreicht werden. Gegenüber dem Vorjahr brach der Markt um 4,9 Prozent auf 903 Millionen Euro ein. „Zwar stiegen die Erlöse im Sanierungsmarkt um 3,5 Prozent, im Gegenzug brach das Neubaugeschäft aber um 15 Prozent ein“, weiß Andreas Kreutzer, Studienautor und Leiter der Branchenradar Marktanalyse. 
Umsatzrückgänge gab es bei allen Rahmenmaterialien, nicht zuletzt weil auch die Verkaufspreise sanken. Im Durchschnitt wurden Fenster um rund 2,5 Prozent billiger verkauft als im Vorjahr. 

Insbesondere der Eigenheimsektor schwächte sich weiter deutlich ab. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Verkaufserlöse für Fenster in Ein- und Zweifamilienhäusern um sechs Prozent. Damit ist der Eigenheimmarkt in den letzten zwei Jahren um insgesamt 16 Prozent erodiert.  

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Die Situation 2023: Fenstermarkt schrumpft signifikant (Stand Februar 2024)

Krise in der Fensterindustrie: Sowohl im Neubau als auch in der Sanierung entwickelte sich die Nachfrage rückläufig.

Laut aktuellem "Branchenradar Fenster in Österreich" schrumpften im Jahr 2023 die Herstellererlöse um 7,9 Prozent, obgleich sich die Verkaufspreise im Schnitt nochmals um nahezu acht Prozent erhöhten. Insgesamt wurden am österreichischen Markt 950 Millionen Euro umgesetzt.

Für den Rückgang waren der Neubau und das Sanierungsgeschäft gleichermaßen verantwortlich. Im Vergleich zu 2022 sank im Neubau der Umsatz um knapp neun Prozent, in der Sanierung um rund sieben Prozent. Besonders wenige Fenster wurden im Vorjahr in Einfamilienhäusern getauscht. Die Nachfrage brach um mehr als 18 Prozent ein und erreichte damit den tiefsten Stand der letzten dreißig Jahre. Aus gutem Grund: Für neue Fenster musste man um 30 Prozent mehr investieren als noch drei Jahre davor. Die staatlichen Förderungen von Bund und Ländern federten den Preisauftrieb bestenfalls zur Hälfte ab.

Auch im heurigen Jahr ist nicht mit einer Besserung der Marktlage zu rechnen, wenngleich die Sanierung vermutlich für leichte Wachstumsimpulse sorgt. „Da nun wohl die Fensterpreise unter Druck kommen, der Bedarf im Neubau aber weiter schrumpft, rechnen wir für 2024 sogar mit einem Umsatzminus von rund 10 Prozent“, so Studienautor Andreas Kreutzer. „Die Sanierung kann die Delle im Neubau keinesfalls auffüllen“, ist sich Kreutzer sicher.