Das rief nun einige von ihnen auf den Plan, gemeinsam gründeten sie die Initiative „Mehr leistbaren Wohnraum schaffen“.
„Wir haben uns diese Aufgabe nicht leicht gemacht. In den vergangenen Monaten wurden Rechtsexpert:innen, Projektentwickler:innen, Architekt:innen, Wohnbauexpert:innen und Ziviltechniker:innen konsultiert. Aus diesen Gesprächen und Analysen sind, die hier heute präsentierten fünf Vorschläge entstanden, die nicht alle Probleme lösen, aber wir sind überzeugt, dass es allgemein eine Aufwertung bei der Schaffung von leistbarem Wohnraum benötigt. Dazu gehören auch und insbesondere beschleunigte Verfahren, nicht nur der Bauverfahren, sondern auch der vorgelagerten Prozesse“, meint der Sprecher der Initiative und Obmann der Wien-Süd, Andreas Weikhart.
Die 5 Vorschläge:
1. Leistbaren Wohnraum als „öffentliches Interesse“ klassifizieren
„Genauso wie große Infrastruktur- oder Energieprojekte muss auch der leistbare Wohnraum Vorrang bekommen. Hier müssen die Verfahren zur Schaffung von leistbarem Wohnraum aus unserer Sicht beschleunigt und der Normen-Dschungel deutlich abgebaut werden", meint Thomas Drozda, Vorstandsdirektor der ARWAG.
2. Normen-Dschungel abbauen
3. Einspruchsrechte für Wohnraum neu gestalten
„Aktuell gibt es drei Instanzen bei Bewilligungsverfahren im Bauverfahren. Die Initiative regt an, die 1. Instanz – diejenige, die den Baubescheid ausstellt – generell stärker an das vereinfachte Verfahren nach der Wiener Bauordnung als Role Model anzulehnen – nämlich, dass der Bauwerber entsprechende Bestätigungen von befugten Sachverständigen beilegt, die dann von der Behörde nicht mehr vertieft zu prüfen sind“, so Wolfgang Wahlmüller, stv. Generaldirektor der ÖSW.
4. Baubewilligungsverfahren verkürzen
„Wir schlagen vor, dass eine Bewilligung schon vor der Erfüllung von 100 % der Anforderungen erfolgen kann. Auch eine Aufstockung des Personals würde zur Beschleunigung von Bauverfahren beitragen. Weiters könnten Kapazitäts-Engpässe bei Behörden durch Ziviltechniker-Gutachten entschärft werden, weil die Bauträger ohnehin in fast allen Fachplanungsbereichen Ziviltechniker:innen beauftragen”, ist der Obmann der Altmannsdorf-Hetzendorf, Heribert Thurner, überzeugt.
5. Flächenwidmung neu gestalten (Naturschutz und Wohnbau)
„Im Zuge eines Widmungsprozesses muss parallel ausreichend Platz und Berücksichtigung für die Themen Umweltschutz und Artenschutz gefunden werden, um Rechtssicherheit zu erlangen. Ersatz- und Ausgleichsflächen garantieren die Entwicklung samt Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Artenvielfalt in unserer Natur“, stellt Siegfried Igler, Obmann „Neues Leben“, klar.