Baustoff I Kreislaufwirtschaft : 30.000 Tonnen Asphalt pro Monat
Bei der Asphaltmischanlage in Wien Simmering sorgt der Heißgaserzeuger von Hersteller Benninghoven, der im Gegenstromprinzip funktioniert, für maximale Recyclingzugabequoten bei minimalen Emissionen. Der Brenner feuert in den Heißgaserzeuger und erwärmt so die Umluft in der Recyclingtrommel.
Die heiße Luft erhitzt den Recyclingasphalt indirekt und materialschonend auf die Endtemperatur. Eine Recyclingquote von bis zu 100 % ist möglich.
„Damit leisten wir einen Beitrag zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks“, sagt CEO Karl-Heinz Strauss. „Technologie wie diese ist ein wesentlicher Teil unserer Kreislaufwirtschaftsstrategie. Wir sind bestrebt, Primärrohstoffe, wo wirtschaftlich sinnvoll und technisch machbar, durch Recyclingstoffe zu ersetzen.“
Die Porr recycelt derzeit jährlich gruppenweit 2,8 Mio. Tonnen an Material. Dazu gehören neben Asphalt auch Ziegel, Bauschutt und vieles mehr. 1,6 Mio. Tonnen ersetzen auf eigenen Baustellen und Anlagen die Primärrohstoffe.
Verdoppelung des Recyclinganteils auf 40 %
In Simmering werden bis zu 30.000 Tonnen Asphaltmischgut pro Monat produziert. „Der Bedarf nach umweltschonenden Baustoffen ist marktseitig absolut gegeben und wir erhalten auch immer wieder Anfragen dazu“, erklärt Strauss. „Welche Mengen an Altasphalt wir nun mit der neuen Mischanlage verwerten, hängt davon ab, wieviel aufgrund von Straßensanierungen erhältlich ist.“
Im ersten Schritt ist eine Verdoppelung des Recyclinganteils auf 40 % geplant. Wesentlich ist auch, den Nachweis zu erbringen, dass der produzierte Asphalt den Normen rund um Werte wie Spurbildungsbeständigkeit und Tragfähigkeit entspricht. Zusätzlich muss er den Anforderungen der Kundinnen und Kunden gerecht werden.
Innovativ geht es auch in der Forschung und Entwicklung rund um den Asphalt weiter. Strauss: „Wir forschen daran, die Temperaturen bei der Produktion von Asphaltmischgut zu senken, um damit Energiebedarf und CO2-Ausstoß deutlich zu minimieren.“
Die Bautech Labor GmbH, eine Tochtergesellschaft, geht dabei auf zwei Ebenen vor: Einerseits werden dem Bindemittel bei der Bitumenproduktion Zusatzstoffe hinzugefügt, so dass sich die Viskosität verändert und dadurch die Temperatur während der Mischgutproduktion abgesenkt werden kann. Gleichzeitig wird aber auch die Möglichkeit geschaffen, die Modifikation direkt an der Asphaltmischanlage selbst umzusetzen.
Das zahlt sich aus: „Wenn wir die Temperatur des Mischguts bei der Produktion um 30 Grad Celsius senken, reduziert sich der CO2 Ausstoß um rund 22 Prozent“, erklärt Strauss. Auch die Arbeitssicherheit wird erhöht, da die Dämpfe und Aerosole an der Einbaustelle um bis zu 70 % reduziert werden.