Baustoffe : Wienerberger: gemischte Gefühle nach erstem Halbjahr
Umsatz und Gewinn gingen deutlich zurück
Der Nettogewinn sank im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 320,9 auf 223,1 Millionen Euro. Der Umsatz ging wegen des Marktrückgangs von rund 2,6 auf 2,2 Milliarden Euro zurück, wie der weltgrößte Ziegelhersteller am Donnerstag mitteilte.
Scheuch: "In erwartungsgemäß schwierigem Umfeld erfolgreich behauptet."
Langzeit-Konzernchef Heimo Scheuch sieht die Situation allerdings nicht so dramatisch und verweist auf die Maßnahmen im Konzern: "In einem erwartungsgemäß sehr schwierigen Umfeld konnte sich die Wienerberger Gruppe im ersten Halbjahr sowie im zweiten
Quartal 2023 erfolgreich behaupten. Mit unserem entschlossenen Fokus auf Innovation und Kostenmanagement haben wir in Europa
angesichts signifikant rückläufiger Tendenzen im Neubau sowie der Abschwächung in der Renovierung und Infrastruktur eine starke
Performance gezeigt."
Deutliche Rückgänge im Neubau von über 40 % seien in Osteuropa, insbesondere in Polen und Ungarn, zu verzeichnen gewesen. Ähnlich war die Situation in Deutschland.
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"Besonders positiv hervorzuheben ist jedoch die Performance unseres Rohrgeschäfts. Dank einer sehr erfreulichen Entwicklung auf Basis von Portfoliooptimierungen und Profitabilitätssteigerungen in den vergangenen Jahren profitieren wir nun in diesem herausfordernden Umfeld von unserer starken Position".
Ausblick für 2023 unverändert
Für die kommenden Monate wird von einem anhaltend schwachen Marktumfeld ausgegangen. Der Ausblick für das Gesamtjahr 2023 bleibt jedoch unverändert: Das Management erwartet ein operatives EBITDA von 800 bis 820 Mio. Euro. Zuletzt wurde ein EBITDA von "über 800 Millionen Euro" in Aussicht gestellt.
In den ersten sechs Monaten des Jahres ging das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 548,8 Millionen Euro auf 448,2 Millionen Euro zurück. Das operative EBITDA - bereinigt um Effekte aus dem Verkauf nicht betriebsnotwendiger Vermögenswerte und Strukturanpassungen - sank von 545,4 auf 454,1 Millionen Euro. Trotz rückläufiger Märkte und dank eines proaktiven Kostenmanagements" sei dieses starke Ergebnis" erzielt worden.
Das Eigenkapital inklusive nicht beherrschender Anteile lag den Angaben zufolge Ende Juni bei knapp 2,6 Milliarden Euro, die Nettofinanzverschuldung bei 1,5 Milliarden Euro. Der Verschuldungsgrad betrage 56,7 Prozent. Der Konzern treibe den Umbau zu einem "Anbieter innovativer und nachhaltiger Systemlösungen" weiter voran.
Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stieg im ersten Halbjahr weltweit von durchschnittlich 19.002 auf 19.195.