Wie sehen Sie grundsätzlich die nächsten ein, zwei Jahre. Wie geht es über 2025 hinaus weiter?
Deuber: Wir erwarten eine leichte Erholung der Bauinvestitionen mit einem Plus von 1,8 Prozent im Jahr 2025. Das wäre immerhin schon ein Erfolg.
Nach Jahren des Schrumpfens ist die Situation damit immer noch sehr schwierig. Immerhin wäre die Abwärtsdynamik aber vorerst gestoppt. Bei den Immobilienpreisen etwa sehen wir die Stabilisierung bereits.
Das Wachstum ist sehr moderat. Schließlich brachen die Bauinvestitionen 2023 um 8,9 und 2024 um 4,3 Prozent ein.
2026 haben wir ein Plus von 2,5 Prozent angesetzt. Der Trend zur leichten Erholung der Branchenkonjunktur hält somit an. Die fundamentale Nachfrage nach Wohnraum ist gegeben und die Leistbarkeit hat sich leicht verbessert, vor allem im privaten Wohnbau. Dieser Effekt sollte sich 2026 fortsetzen.
Ich verstehe, dass die Politik zögerlich war im Sinne umfassender „Baukonjunktur-Sonderpakete“, weil der Bausektor über Jahre hinweg ausgezeichnet verdient hat. Dass man in diesem Umfeld in kaufmännischer Vorsicht Puffer aufbauen sollte und auch einmal ein, zwei schwierigere Jahre aussitzen können muss, gehört eigentlich zum Geschäft.
Es hat sich aber 2024 abgezeichnet, dass die extreme Investitionsschwäche im Baubereich immer stärker gesamtwirtschaftliche Auswirkungen hat. Eine Korrektur war notwendig, jedoch macht es keinen Sinn, nun wieder zu bremsen.
Sie haben das Wohnbaupaket angesprochen. Ist dieses bereits spürbar?
Deuber: Im Bankengeschäft spüren wir die ersten leicht positiven Effekte – je nach Bundesland in unterschiedlicher Geschwindigkeit. Ober- und Niederösterreich waren da besonders früh dran.
Manche Kunden haben sich vielleicht auch gar nicht mehr in die Bank getraut angesichts der medialen Berichterstattung. Schon allein deshalb war es wichtig, mit Zinserleichterungen und Förderungen Signale zu setzen. Dennoch ist der vorsichtige Einsatz dieser Instrumentarien positiv zu sehen, damit es zu keiner neuerlichen Erhitzung kommt.