Baukonjunktur und Baustoffe : Mauerstein-Markt in Österreich weiter unter Druck

Der Rückgang der Nachfrage und Umsätze bei Mauersteinen setzte sich 2024 fort.
- © LimeSky - stock.adobe.comAuch im Jahr 2024 konnten sich die Hersteller von Ziegeln, Porenbetonsteinen, Blähtonsteinen und Holzmantelbetonsteinen nicht von der negativen Marktdynamik der Vorjahre lösen. Dies zeigt die aktuelle Marktanalyse Mauersteine in Österreich des Marktforschungsinstituts branchenradar.com Marktanalyse.
Baukonjunktur belastet Absatz von Mauersteinen
Laut Andreas Kreutzer, Geschäftsführer von Branchenradar Marktanalyse, verzeichnete die Nachfrage nach Mauersteinen 2024 bereits das dritte Jahr in Folge einen Rückgang. „Für die Hersteller ist auch im laufenden Jahr keine Trendumkehr in Sicht. Die angespannte Marktlage führt zu einem intensiveren Wettbewerb, der zunehmend über aggressive Preispolitik ausgetragen wird“, so Kreutzer.
Insbesondere die stark rückläufigen Baubeginne im Ein- und Zweifamilienhausbau wirken sich negativ auf den Mauersteinabsatz aus. Dieser Gebäudetyp macht rund zwei Drittel des gesamten Absatzverlustes aus. Insgesamt reduzierte sich der Herstellerumsatz im Jahr 2024 um 14,4 Prozent auf rund 129 Millionen Euro – ein Rückgang von fast 40 Prozent innerhalb von nur zwei Jahren.
2021 | 2022 | 2023 | 2024 | |
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Umsatz in Mio. Euro | 200,2 | 213,5 | 151,2 | 129,4 |
Änderung gegenüber Vorjahr in Prozent | - | 6,6 | -29,2 | -14,4 |
Porenbeton als einziger Lichtblick im Mauersteinmarkt
Der Umsatzrückgang traf nahezu alle Produktsegmente. Ziegel verloren im Jahresvergleich knapp 18 Prozent an Umsatzvolumen, Blähtonsteine rund 22 Prozent und Holzmantelbetonsteine etwa acht Prozent.
Einzig der Bereich Porenbeton entwickelte sich entgegen dem Branchentrend positiv. Begünstigt durch eine begrenzte Zahl an Wettbewerbern und einer Nachfrageverschiebung hin zu qualitativ höherwertigen Produkten konnte der durchschnittliche Verkaufspreis bei Porenbetonsteinen um über 20 Prozent gesteigert werden. Dies führte in Summe zu einem Umsatzplus von rund acht Prozent.
Preiskampf verschärft Marktsituation
Der zunehmende Preiswettbewerb innerhalb der Baustoffbranche erschwert eine wirtschaftliche Stabilisierung zusätzlich. Die hohen Preisnachlässe in Teilen des Marktes führen zu sinkenden Margen und setzen besonders mittelständische Hersteller unter Druck. Für 2025 erwarten Marktbeobachter keine grundlegende Erholung – zu schwach zeigt sich die Nachfrageentwicklung in der Bauwirtschaft, insbesondere im Wohnbau.