Solid: Vor Ihrer Rückkehr nach Österreich haben Sie einige Jahre und vor allem zur Zeit der schlimmsten Krise in Griechenland gearbeitet. Weilr wir hier so gerne von Krisen reden: War es dort wirklich so übel oder wirkte das nur für unsere mitteleuropäischen Augen so?
Peter Radel: Das war wirklich tragisch. Es haben sich Ärzte zusammengeschlossen, um Menschen zu behandeln, die einfach keine Versicherung und kein Geld mehr gehabt haben. Die Familien helfen unten schon mehr zusammen als bei uns. Wenn einer arbeitslos wird, dann stehen die anderen da und fangen ihn auf.
Aber wenn alle ihren Job verlieren, kann man zuschauen, wie die Geschäfte zusperren. Und wir mussten auch zuschauen, wie unsere Kundenfirmen zusperren, weil der Staat ihnen Geld geschuldet hat und sie ihre Steuerschulden nicht zahlen konnten.
Sie sind dann also nach Österreich übersiedelt und haben hier zunächst gemeinsam mit Christian Sorko das Team geführt. Dieser hat dann eine andere Aufgabe inenrhalb von peri übernommen und später die Firma verlassen. Was betrachten Sie als Ihre wichtigsten Erfolge und Aufgaben bei Peri Österreich?
Eine wichtige Sache hat schon gemeinsam mit Christian Sorko begonnen, nämlich dass er damals als Peri-Österreich-Geschäftsführer die Erlaubnis bekommen hat, in Organisation und Material zu investieren. Wenn ich denke, wie wir gearbeitet haben, als ich gekommen bin, und wie jetzt die Prozesse laufen - das ist schon ganz etwas anderes.
Können Sie da etwas ins Detail gehen?
Ein großes Thema von mir war, dass wir uns die Prozesse im Lager genau angeschaut haben. Der ganze Rücklieferreinigungsprozess, da haben wir doch einiges in Lean Management investiert und das kommt uns auf jeden Fall jetzt zugute. Wir haben ja teilweise 40 Leiharbeiter gehabt und kommen jetzt komplett ohne Leiharbeiter aus.