Nachhaltigkeit : Emissionsfrei bauen mit E-Baumaschinen
Der Trend zu sauberer und effizienter Energie zeigt sich immer mehr auch auf Baustellen, denn diese werden zunehmend elektrisch: Neben der Ministerinnen nahmen auch Teilnehmer der Firmen MIBA Battery Systems, Swietelsky, der Baufirma Kallinger sowie Mitglieder der Austrian Automotive Transformation Platform (AATP) anwesend. Die von MIBA Battery Systems im Rahmen der vierten Ausschreibung Zero Emission Mobility" (ZEM) des Klima- und Energiefonds entwickelten Ladecontainer sind derzeit auf Baustellen in Wien und Oberösterreich im Einsatz und werden dort einem Praxistest unterzogen. Das Förderprogramm wird aus Mitteln des Lebensministeriums finanziert.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Elektrische Baumaschinen werden immer beliebter, da sie nicht nur wesentlich leiser arbeiten, sondern im Vergleich zu ihren fossilbetriebenen Gegenstücken umweltfreundlicher im Betrieb sind. Wenn es um die Erreichung der Klimaneutralität 2040 geht, ist die Elektrifizierung von Baustellen und der Umstieg auf E-Mobilität entscheidend.“
"Nachhaltige Baustellen ganzheitlich denken"
„Es kommt zu Anpassungen der Baustellenprozesse. Wichtig für die breite Umsetzung ist, dass die erkennbaren positiven Effekte immer mit mindestens gleichbleibender Produktivität und wirtschaftlichen Vorteilen einhergehen. Bei mittleren und großen Baumaschinen wird es zu einer weiteren Differenzierung der Energieträger kommen. Neben Elektrogeräten werden alternative Kraftstoffe und Wasserstoff an Bedeutung gewinnen“, sagt Leopold Winkler, Innovationsmanager bei Swietelsky.
Das oberösterreichische Bauunternehmen sieht jedenfalls seit Inkrafttreten der RVS-Richtlinien eine verstärkte Nachfrage nach emissionsfreier Ausstattung von Baustellen. Geschäftsführer Peter Krammer: „Nachhaltiger Baustellenbetrieb muss ganzheitlich gedacht werden. Forschungsprojekte wie ‚maxE‘ mit Geräteherstellern und Branchenvertreter:innen helfen uns, neue und umweltfreundlichere Energieträger auf die Baustelle zu bringen“.
Projekt maxE" und Laden auf der Baustelle
Die Nachfrage nach emissionsfreier Ausstattung von Baustellen steigt - nicht zuletzt, weil sich seit Ende vergangenen Jahres die Vergaberichtlinien für öffentliche Auftraggeber geändert haben. Ökologische Vergabekriterien müssen nun bei öffentlichen Ausschreibungen stärker berücksichtigt werden.
Im Rahmen des Projekts maxE", das den täglichen Energiebedarf von Groß- und Tagesbaustellen mit batterieelektrischen Fahrzeugen und Maschinen abdecken soll, werden derzeit in Zusammenarbeit mit der Firma Swietelsky auf verschiedenen Baustellen in Oberösterreich und Wien mobile Stromtankstellen getestet.
Wie gut diese funktionieren und wie sie sich ohne unerwünschte Rückwirkungen in das bestehende Stromnetz integrieren lassen, wird derzeit in einem umfangreichen Praxistest erhoben. Dabei zeigt sich, dass mit dem heutigen Stand der Technik rund zwei Drittel der Emissionen eingespart werden können.
Zwar bieten mittlerweile alle namhaften Baumaschinenhersteller auch elektrisch betriebene Maschinen an, das Laden auf der Tiefbaustelle ist jedoch bislang eine Herausforderung, da die Netzstabilität gewährleistet sein muss.
Klima- und Energiefonds Geschäftsführer Bernd Vogl dazu: „Eine geeignete Ladeinfrastruktur stellt für die Verbreitung von Zero Emission Technologien eine wesentliche Voraussetzung dar. Das Projekt ‚maxE‘, das von uns gefördert wurde, zielt darauf ab, eine Lösung für emissionsfrei betriebene große Baustellen zu entwickeln. Dabei wird der Einsatz von elektrisch betriebenen Baufahrzeugen demonstriert. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen auch anderen zugutekommen und zur Förderung emissionsfreier Mobilität beitragen."