Semmering-Basistunnel : Auftrag für Semmeringtunnel-Gleistragplatten vergeben

Gleise ÖBB
© ÖBB Zenz

76 Millionen Auftrag für ARGE Rhomberg Sersa Rail und Porr

Die Arbeiten zur Fertigstellung des Semmering-Basistunnels schreiten weiter voran. Die Vergabe des Auftrags für die sogenannte Feste Fahrbahn in Höhe von 76 Millionen Euro ist nun abgeschlossen. Den Zuschlag erhielt die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Rhomberg Sersa Rail Group und Porr Group, wie die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) mitteilten. Der Baustart für die Feste Fahrbahn im Tunnel ist für April 2027 vorgesehen. Bereits im Jahr 2024 war dieselbe ARGE mit der technischen Ausrüstung des Tunnels beauftragt worden, deren Installation im Sommer 2025 beginnt.

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Der Auftrag wurde im Rahmen einer EU-weiten Ausschreibung an den Bestbieter vergeben. Die nun zu erbringenden Leistungen umfassen insbesondere die Produktion und den Einbau der Festen Fahrbahn, also der Beton-Gleistragplatten. Diese Fahrbahnart zeichnet sich durch eine hohe Stabilität und Langlebigkeit aus, wodurch die Wartungskosten langfristig minimiert werden.

Derzeit Errichtung der Innenschale

Nach dem finalen Tunneldurchschlag im November 2023, mit dem alle Vortriebsarbeiten abgeschlossen wurden, liegt der aktuelle Fokus auf der Errichtung der Beton-Innenschale sowie den Vorbereitungen für die technische Ausrüstung. Bislang sind etwa 50 Kilometer der insgesamt knapp 55 Kilometer langen Röhren fertiggestellt. In die vollendete Innenschale werden sowohl die technische Ausrüstung als auch die Feste Fahrbahn integriert. Der Semmering-Basistunnel soll nach derzeitiger Planung im Jahr 2030 in Betrieb gehen.

Jahrhundertprojekt Semmering-Basistunnel

Der Semmering-Basistunnel ist eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Österreichs und Teil der Baltisch-Adriatischen Achse im transeuropäischen Eisenbahnnetz. Der zweiröhrige Eisenbahntunnel verbindet Gloggnitz in Niederösterreich mit Mürzzuschlag in der Steiermark und hat eine Gesamtlänge von rund 27,3 Kilometern. Ziel des Projekts ist die Verbesserung der Schienenverbindung über den Semmering, eine der wichtigsten Verkehrsadern zwischen Wien und Südösterreich.

Der Tunnel soll nicht nur eine schnellere Verbindung zwischen Wien und Graz ermöglichen, sondern auch die Kapazitäten des Güter- und Personenverkehrs erheblich steigern. Zudem wird die Streckenführung durch den Tunnel umweltfreundlicher und effizienter, da Steigungen und Kurvenradien optimiert werden. Die Fahrzeit zwischen Wien und Graz verkürzt sich durch das Projekt um etwa 30 Minuten.

Mit Gesamtkosten von rund 3,9 Milliarden Euro stellt der Semmering-Basistunnel eine der größten Investitionen in die österreichische Bahninfrastruktur dar. Während der Bauphase kommt es immer wieder zu geotechnischen Herausforderungen, insbesondere durch komplexe Gebirgsverhältnisse und hohe Wasserdrücke. Trotzdem schreitet das Projekt planmäßig voran und wird als Schlüsselprojekt für die Zukunft der österreichischen Eisenbahn angesehen.