Bauwirtschaft : 8 Millionen Euro Gewinn bei Porr im 1. Quartal

Karl-Heinz Strauss bei der Bilanzpressekonferenz für 2022

Basierend auf dem hohen Auftragsbestand von EUR 8.439 Mio. rechnet der Porr-CEO Karl-Heinz Strauss für 2024 weiterhin mit einer moderaten Leistungssteigerung. Gleichzeitig erwartet er eine Erhöhung des Betriebsergebnisses.

- © WIM/Pöll

„Wir haben das erste Quartal 2024 mit Elan gemeistert und konnten uns damit einmal mehr in einem schwierigen Marktumfeld gut behaupten“, fasst CEO Karl-Heinz Strauss zusammen. „Die erfreuliche Entwicklung von Produktionsleistung und Auftragsbestand sowie das Ergebnisplus bestätigen, dass wir mit unserer breiten Leistungspalette und unserer Infrastrukturexpertise richtig positioniert sind.“

Der wesentlichste Wachstumstreiber der Branche war der Tiefbau: Das zeigte sich auch in den Auftragsbüchern. So konnte der Auftragseingang einerseits besonders im österreichischen Bahn- und Ingenieurbau gesteigert werden. Andererseits sorgt unter anderem der polnische Industriebau für Stabilität im Hochbau. Zu den großen Neuaufträgen gehörten demnach eine thermische Abfallverwertungsanlage in Gorlice, Polen um rund EUR 96 Mio. und die bahntechnische Ausstattung des Semmering Basistunnels mit einem Auftragswert von knapp EUR 90 Mio. Einen deutlichen Anstieg der Aufträge gab es im Tunnelbau. Insgesamt legte der Auftragsbestand um 2,8 % auf EUR 8.439 Mio. zu.

Die Produktionsleistung lag im ersten Quartal 2024 bei EUR 1.323 Mio. und damit 4,1 % über dem Vorjahreswert. Besonders zurückzuführen ist dieses Wachstum auf Infrastrukturprojekte in Rumänien und Deutschland. Dazu gehören etwa der Bau der Autobahn Sibiu - Pitești in Rumänien, die Untertunnelung der Elbe im Rahmen des SuedLink-Projekts sowie der Umbau des Pumpspeicherkraftwerks Forbach in Deutschland.

Trotz der weiterhin zurückhaltenden Auftragslage im Wohnbau gewann das Unternehmen im ersten Quartal einige Großaufträge in diesem Bereich. Dazu gehören das Quartier Garstedt mit 198 Wohnungen in Norderstedt, Deutschland und 146 Wohnungen für die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft Wigeba im Village im Dritten in Wien.

Optimierte Kapitalstruktur

Die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind stabil bei EUR 1.275,6 Mio. (1-3/2023: EUR 1.266,3 Mio.). Mit einem effizienten Lieferantenmanagement konnten die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen um 4,0 % reduziert werden. Resultat ist ein sattes Plus im Betriebsergebnis (EBIT) von 14,4 % auf EUR 11,3 Mio. Die EBIT-Marge zum Umsatz lag damit bei 0,9 %. Zudem konnte die PORR ihr Ergebnis vor Steuern (EBT) von EUR 4,5 Mio. auf EUR 8,0 Mio. nahezu verdoppeln, die EBT-Marge zur Produktionsleistung stieg auf 0,6 %.

Auch die Bilanzstruktur der PORR zeigte sich robust: Mit EUR 4.146 Mio. blieb die Bilanzsumme zum Stichtag 31. März 2024 nahezu unverändert im Vergleich zum Ultimo des Vorjahres. Das Eigenkapital reduzierte sich um 5,2 % auf EUR 815 Mio. (31. Dezember 2023: EUR 860 Mio.) Grund dafür war jedoch ausschließlich die vorzeitige Rückzahlung von Genussrechtskapital mit einem Nominale von EUR 40,0 Mio. bzw. Zinszahlungen auf das Hybridkapital. Die Eigenkapitalquote betrug somit 19,7 % und erhöhte sich damit deutlich gegenüber dem Vergleichszeitpunkt des Vorjahres um 0,5 PP (31. März 2023: 19,2 %).

Aufgrund des reduzierten Working-Capital-Anstiegs erhöhte sich der Cashflow aus der Betriebstätigkeit gegenüber der Vorjahresperiode deutlich um EUR 59,8 Mio. und lag bei EUR -20,6 Mio. Insgesamt verbesserte sich der Free Cashflow mit EUR -76,3 Mio. sogar um 36,7 %. Zum Stichtag 31. März 2024 betrugen die liquiden Mittel der PORR EUR 478,3 Mio., die Liquiditätsreserve lag bei EUR 883,6 Mio.