Bilanz 2023 : 200 Millionen Euro weniger Gewinn bei Wienerberger
Dieses Ergebnis wurde vor allem durch verstärkte Aktivitäten im Infrastrukturbereich, im Rohrbereich für Anwendungen im Energie- und Wassermanagement sowie im Renovationssegment erzielt. Das Neubausegment, insbesondere in Europa, verzeichnete aufgrund deutlich gestiegener Zinssätze und Inflationsraten einen teilweise starken Rückgang von bis zu 35 Prozent. Nordamerika hingegen erwies sich als widerstandsfähiger und lieferte einen soliden Ergebnisbeitrag.
Das Unternehmen hat sehr rasch in das gesamte Kostenmanagement eingegriffen, was zu den Ergebnissen beigetragen habe. Das seit Jahren laufende Selbsthilfeprogramm zur Ertragssteigerung und Effizienzverbesserung trug weitere 46 Mio. Euro zum Ergebnis bei.
Darüber hinaus wurden neue technische Optimierungen umgesetzt, die den Energieverbrauch senken und damit nicht nur Kosten einsparen, sondern auch den CO2-Ausstoß reduzieren.
Die Dividendenausschüttung soll trotz des Ergebniseinbruchs auf dem Vorjahresniveau von 90 Cent je Aktie bleiben. Die vollständige Bilanz veröffentlicht Wienerberger am 25. März 2024.
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"Das operative EBITDA von 811 Mio. Euro entspricht unseren Erwartungen. Zur Stärkung unserer Resilienz haben wir uns auf die Schaffung eines ausgeglichenen Portfolios konzentriert, insbesondere durch den Ausbau der Bereiche Renovierung und Infrastruktur."
Heimo Scheuch, CEO der Wienerberger AG
Emissionsfreie Gebäude
Im ersten Quartal 2024 will das Unternehmen die Übernahme von Terreal, einem europäischen Anbieter von Dach- und Solarlösungen, abschließen. Durch die Übernahme werde Wienerberger "ihre Präsenz im wachsenden Sanierungssegment deutlich ausbauen und zum führenden europäischen Steildachspezialisten aufsteigen". Die Transaktion umfasst rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 28 Produktionsstandorte und einen erwarteten Jahresumsatz von rund 740 Mio. Euro. In den Bereichen Renovierung, Infrastruktur und Neubau will Wienerberger auch 2024 "deutlich stärker wachsen als die jeweiligen Endmärkte insgesamt", teilte das Unternehmen mit. Dazu sollen ein weiterhin proaktives Kostenmanagement und Preisanpassungen beitragen.
Bis Ende 2026 will Wienerberger 75 Prozent des Umsatzes mit Bausystemen und -lösungen erzielen, die zu klimaneutralen und emissionsfreien Gebäuden beitragen. Dazu zählen integrierte Lösungen für Dach, Wand und Fassade sowie für Heizung, Kühlung und solare Stromerzeugung.