Tiroler Luegbrücke : Bürgermeister erwägt Brennerautobahn-Blockade

Geplante Blockade der Brennerautobahn

Karl Mühlsteiger, der Bürgermeister von Gries am Brenner, plant eine Blockade der Tiroler Brennerautobahn (A13) als Protest gegen die geplante Erneuerung der Luegbrücke. Dieses Vorhaben hat er als Privatperson bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft eingereicht, berichtet die „Tiroler Tageszeitung“. Die genauen Details zu Ort, Zeit und Dauer der Blockade müssen jedoch noch präzisiert werden, bevor die Behörde eine Entscheidung trifft.

Unklare Zukunft der Protestaktion

Ob die Blockade tatsächlich umgesetzt wird, ist derzeit noch unklar. Mühlsteiger setzt sich vehement für eine Tunnellösung ein, um die Brücke zu ersetzen, und hat bereits mehrere gerichtliche Schritte gegen die geplante Sanierung eingeleitet – bisher jedoch ohne Erfolg. Als mögliche Termine für die Blockade stehen laut „Tiroler Tageszeitung“ der 14. oder 21. September zur Debatte, jeweils von 7.00 bis 19.00 Uhr. Mögliche Standorte sind die Autobahnauf- und -abfahrt in Matrei sowie der Bereich um den Brennersee. Der Bürgermeister hat zudem angekündigt, Gespräche mit der Autobahngesellschaft Asfinag und der Polizei zu führen.

Brückenneubau: Ein politisch brisantes Thema

Der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) hatte zuletzt eine außerordentliche Revision der Gemeinde Gries am Brenner gegen den positiven Trassenbescheid des Verkehrsministeriums abgelehnt, wodurch die Genehmigung für den Neubau der Luegbrücke endgültig rechtskräftig wurde. Die Asfinag, die den rund 1,8 Kilometer langen Neubau vorantreibt, sprach in diesem Zusammenhang von einem „weiteren Meilenstein“. Dennoch laufen weiterhin Einsprüche der Gemeinde in anderen behördlichen Verfahren, etwa im Bereich des Naturschutzes.

Die Luegbrücke ist seit Jahren ein politisch heiß diskutiertes Thema in Tirol. Die generelle Transitproblematik über den Brenner verleiht dem Streit zusätzliche Brisanz. Verkehrsministerium, Asfinag und das Land Tirol haben sich klar für den Neubau der Brücke aus den 1960er-Jahren ausgesprochen, während die Anrainergemeinden, allen voran Gries am Brenner, einen Tunnel bevorzugen.

Im Frühsommer hatte die Asfinag bekanntgegeben, dass ab dem 1. Jänner 2025 der Verkehr über die Luegbrücke in beide Fahrtrichtungen – mit Ausnahme von stark frequentierten Reisetagen am Wochenende – einspurig geführt wird. Der Neubau der Brücke soll im Frühjahr beginnen, und das erste Brückentragwerk soll voraussichtlich Ende 2027 fertiggestellt sein. Erst dann wird es wieder durchgängig zwei Fahrspuren pro Richtung geben. Die vollständige Fertigstellung der Brücke ist für das Jahr 2030 geplant, und die Kosten werden auf insgesamt 300 Millionen Euro geschätzt.