Zement | Beton | Holz : Zement- und Betonbranche fordert Gleichbehandlung der Baustoffe
Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus bei Öko-Bilanzierung
Die Zement- und Betonindustrie kritisiert ein von der Bundesregierung angekündigtes Programm zur Stärkung des Holzbaus im Sinne des Klimaschutzes. Die Unterschiede in der Umweltverträglichkeit und im Vergleich der Treibhausgaspotenziale zwischen den Baustoffen seien viel geringer als in der öffentlichen Diskussion oft wahrgenommen.
Bei der Ökobilanzierung der einzelnen Baustoffe müsse der gesamte Lebenszyklus von Bauwerken berücksichtigt werden, forderten die österreichischen Zement- und Betonhersteller.
Es wurde auch auf die weltweite Entwaldung hingewiesen. Studien zufolge würden die Emissionen aus der Forstwirtschaft die Einsparungen durch den Ersatz anderer Baustoffe durch Holz "um das Dreifache übersteigen".
Potenziale aller Baustoffe ausschöpfen statt Förderung der Forstwirtschaft
"Das Bauen in Österreich befindet sich derzeit in einem umfassenden Transformationsprozess. Dabei gilt es, die enormen Nachhaltigkeitspotenziale aller Baustoffe voll auszuschöpfen", argumentierte Anton Glasmaier, Vorstandsvorsitzender des Beton Dialog Österreich und Geschäftsführer des Verbandes Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB).
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Der Baustoff Beton bleibe aufgrund seiner Langlebigkeit und Kreislauffähigkeit eine unverzichtbare Grundlage für die angesprochene Transformation, so Glasmaier. Die Anstrengungen seiner Branche in den Bereichen CO2- und Materialreduktion sowie Recycling würden aktiv dazu beitragen, in Zukunft nachhaltiger zu bauen.
Die von ÖVP und Grünen angekündigte Holzinitiative wird im Rahmen des Waldfonds mit 110 Millionen Euro finanziert. Ein Großteil dieser Mittel fließt laut Landwirtschaftsministerium in die direkte Förderung von Holzbauprojekten.