Österreich : Wienerberger: starkes Ergebnis 2022 mit viel organischem Wachstum

Bauroboter Wienerberger Wände

Nicht nur finanziell geht der Wienerberger-Konzern vorwärts, auch neue Technologien werden immer wieder getestet.

- © FBR

Umsatzrekord dank Innovation und nachhaltigem Produktportfolio

Wienerberger konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz einer im Vergleich zu 2021 rückläufigen Marktentwicklung in den Bereichen Neubau, Sanierung und Infrastruktur, insbesondere ab dem 2. Quartal, das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielen: Der Außenumsatz stieg auf rund 5,0 Mrd. € (2021: 4,0 Mrd. €). Das hohe zweistellige Umsatzwachstum von 25 % ist vor allem auf die Fokussierung auf die Weiterentwicklung innovativer, digitaler und nachhaltiger Systemlösungen zurückzuführen.

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Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG dazu: „Wir haben im vergangenen Jahr unsere eigenen Erwartungen erfolgreich übertroffen und eine 48%ige Steigerung des aktuellen EBITDA im Vergleich zu 2021 erzielt. Eine bemerkenswerte Leistung angesichts des makroökonomischen Umfelds und des hohen Inflationsniveaus. Dieser Erfolg beruht auf unserer Innovationsführerschaft in den Bereichen Wassermanagement und ökologisches Bauen. Unser Ziel ist es, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen zu schaffen, indem wir innovative, nachhaltige und leistbare Lösungen für Neubau, Renovierungs- und Infrastrukturprojekte anbieten. Dazu haben wir uns auch konsequent dem Ziel verschrieben, bis 2050 klimaneutral zu sein, bis Ende 2023 werden wir daher die CO₂-Emissionen um 15 % gegenüber 2020 reduzieren. Für 2023 sind wir auch zuversichtlich, dass wir wieder ein starkes Ergebnis erwirtschaften und durch unser innovatives, nachhaltiges Lösungsportfolio unsere Märkte signifikant outperformen werden. Wie mit der zuletzt kommunizierten Übernahmeabsicht der Terreal Gruppe wird Wienerberger auch in Zukunft Wachstumschancen durch Investitionen in unseren Märkten aktiv verfolgen und durch zukünftige Akquisitionen einen Mehrwert für unsere Aktionäre schaffen. Die Schaffung eines Experten für Steildächer in Europa ist eine vielversprechende Gelegenheit, unsere Präsenz auf dem Renovierungsmarkt auszubauen. Wie wir es mit der Übernahme von Meridian in den USA bewiesen haben, werden wir Terreal schnell in unsere lokalen Aktivitäten, insbesondere in Frankreich und Deutschland integrieren."

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Der langjährige Wienerberger-CEO Heimo Scheuch

Kosten- und Energiemanagement unterstützt EBITDA-Steigerung

Wienerberger konnte nach eigenen Angaben dank eines „hervorragenden Kosten- und Energiemanagements sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis Rekordwerte erzielen: Das EBITDA der Gruppe stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich um 48 % auf über 1,0 Mrd. € (Vorjahr: 694 Mio. €).“

Striktes Kostenmanagement und das Self-Help-Programm leisteten dazu einen starken Ergebnisbeitrag. Bei den Energiekosten zahlte sich hingegen die vorausschauende Beschaffungsstrategie von Wienerberger aus. Dabei werden Gas- und Strommengen auf Basis der Produktionsplanung kontinuierlich im Voraus eingekauft, wodurch bereits im Jahr 2022 rund 96 % des benötigten Gasvolumens gegen Preissteigerungen abgesichert sind.

Die konsequente Optimierung des Portfolios im Hinblick auf Wachstumsperspektiven und Profitabilität durch Desinvestitionen - z. B. der Management-Buy-out in Russland sowie der Rückzug aus einigen Exportmärkten mit geringeren Margen - und im Gegenzug zahlreiche Akquisitionen in der jüngeren Vergangenheit haben sich ebenfalls sehr positiv ausgewirkt und sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis beeindruckt: FloPlast, der britische Hersteller von Abwasser- und Regenwasserlösungen, profitierte beispielsweise von einem soliden Renovierungsmarkt und die Integration von Meridian Brick, dem Komplettanbieter für Fassadenlösungen in Nordamerika, hat bereits signifikante Synergieeffekte für Wienerberger gebracht.

Heimo Scheuch im SOLID-Talk zum Thema "Wirtschaft nach der Pandemie"

Dividendenerhöhung und Ausblick 2023

Aufgrund der starken Geschäftsentwicklung im Jahr 2022 wird der Vorstand der Hauptversammlung für 2023 eine Erhöhung der Dividende um 20 % auf 0,90 € je Aktie vorschlagen.

Im Ausblick für 2023 geht Wienerberger von einem weiterhin instabilen globalen Marktumfeld aus. Faktoren wie der Krieg in der Ukraine, hochvolatile Finanzmärkte, ein nur langsamer Rückgang der hohen Inflationsraten und steigende Fremdfinanzierungskosten werden auch im laufenden Jahr zu berücksichtigen sein. Das Marktniveau 2023 wird in Europa und Nordamerika vor allem im Neubausegment (- 15/- 20 %), aber auch im Infrastrukturbereich (- 5/- 5 %) deutlich unter dem Niveau der Vorjahre liegen. Der Markt für Renovierung und Sanierung (29 % Umsatzanteil) wird 2023 eher stabil bleiben. In diesem Marktumfeld will Wienerberger erneut ein starkes Ergebnis erwirtschaften und mit ihrem innovativen und nachhaltigen Lösungsportfolio auch 2023 ihre Märkte deutlich übertreffen.