Immobilien : SIgna-Krise zieht weitere Kreise

Hans Peter Haselsteiner

Haselsteiner zur Signa-Lage: "Wie schlimm es ist, weiß man noch nicht"

- © Michael Hetzmannseder

Signa gerät immer mehr ins Taumeln

Beim Immobilienkonzern Signa von Rene Benko mehren sich die finanziellen Schwierigkeiten. Nachdem bekannt geworden war, dass immer mehr Investoren Benko durch den Sanierungsexperten Arndt Geiwitz ersetzt haben wollen, hat sich nun auch Signa-Investor und Strabag-Gründer Hans-Peter Haselsteiner deutlich zu Wort gemeldet: "Wie schlimm es ist, weiß man noch nicht", sagte der Unternehmer zur Tiroler Tageszeitung.

Wie schlimm es ist, weiß man noch nicht
Hans-Peter Haselsteiner

Angeblich seit Monaten Werbung um frisches Kapital

Die kurzfristigen Schulden von Signa sollen sich auf 2 Milliarden Euro belaufen - 1,3 Milliarden davon müssen noch heuer bedient werden. "Das herauszuarbeiten, ist jetzt Aufgabe Nummer eins des Sanierers Geiwitz", sagte Haselsteiner vergangenen Samstag der "Tiroler Tageszeitung".

Im Kreis der Investoren werde über eine Einigung verhandelt. Die "Welt am Sonntag" schreibt, dass Benko nach Jahren üppiger Dividenden seit Monaten bei Investoren um frisches Kapital werbe.

Noch im Frühjahr habe es bei Signa geheißen, die Lage sei trotz Zinswende und Ukraine-Krieg gut. Selbst Projekte wie Hamburgs erster Wolkenkratzer, der Elbtower, seien solide finanziert. Die Baustopps lassen das Gegenteil vermuten.

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Haselsteiner hält 15 Prozent

Wie es um die Finanzen der Signa-Gruppe wirklich steht, ist von außen kaum zu beurteilen. Das sagte laut ORF-Radio Ö1 (Samstag) auch Leonhard Dobusch, Ökonom und wissenschaftlicher Leiter des arbeitnehmernahen Momentum Instituts, das sich seit längerem mit der Gruppe beschäftigt.

Haselsteiner hofft laut TT, dass alle Gesellschafter mitziehen: "Sonst wird das nichts". Er selbst ist über eine Stiftung mit 15 Prozent an Signa beteiligt.

Insgesamt ist die Struktur der Signa undurchsichtig. Medienanfragen wurden zuletzt nicht mehr beantwortet. Von Geiwitz oder seiner Pressestelle gab es am Wochenende zunächst keine neuen Informationen.

Ein geordneter Verkauf und eine Restrukturierung wären freilich weit weniger verlustreich als ein zweiter Kika/Leiner, wie Haselsteiner zuletzt auch im Standard" gesagt hatte.