Deutschland : Siesta auf Baustellen schwierig
Wie SOLID berichtete schlägt in Österreich etwa der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien eine Siesta nach spanischem Vorbild vor. Für Gewerkschafter Josef Muchitsch ist dies jedoch "unrealistisch" und "unlogisch": "Das ist so unsinnig, das ist unglaublich", sagt er. "Wir fangen morgens um 6 Uhr auf der Baustelle an und arbeiten jeden Tag schon sechs bis acht Stunden, bevor die hohen Temperaturen kommen", begründete der Gewerkschafter seine Vorbehalte.
Anders die Einstellung in Deutschland: Die Bau-Agrar- und Umweltgewerkschaft (IG BAU) in Deutschland ist für eine dort laut gewordene Forderung nach einer Arbeitsweise mit Siesta nach dem Vorbild südeuropäischer Regionen, wenn große Hitze herrscht, recht offen. "Natürlich müssen wir die Beschäftigten schützen, die bei dieser Gluthitze draußen unter freiem Himmel arbeiten müssen", so Vorsitzender Robert Feiger. Etwa für Bau und Erntehilfe sei das Modell aber nichts. Ähnlich sieht das die Austro-Baugewerkschaft
Konflikte mit Lärmschutz
Die Verlagerung der Arbeit in die frühen Morgenstunden und die späten Abendstunden sei für bestimmte Berufsgruppen, etwa Bauarbeiter, Erntehelfer oder auch Reinigungskräfte, nicht so einfach anwendbar, erklärte Feiger.
Bei Bauarbeiterin gebe es etwa bei Arbeiten vor 7 Uhr morgens Konflikte mit dem Lärmschutz.
Auf einer Baustelle oder auf Feldern eine Siesta mit einem Mittagsschlaf zu verbringen, sei zudem generell schwierig.
Und so pocht man auch in Österreich weiter auf einen Rechtsanspruch für Hitzefrei.