Zurück zu Ihrem Bekenntnis zum Standort Österreich, wo ja auch die Personalkosten sehr hoch sind. Sie haben mehrere neue Roboter im Einsatz. Sind diese die Antwort darauf?
Nein, denn obwohl wir dank Robotik in der Produktion in verschiedenen Bereichen weniger Mitarbeiter benötigen, heißt das nicht, dass wir sie kündigen. Sie werden woanders im Unternehmen eingesetzt. Und im Gegenteil wir sind aktiv auf Personalsuche. Ja, unsere Personalkosten belaufen sich auf 25 Prozent. Aber wie Sie wissen, ist es hierzulande nicht leicht gute Facharbeiter zu bekommen.
Roboterlösungen und Automatisierung sind zentrale Zukunftsthemen. In unserer Produktion setzen wir gezielt auf intelligente Technologien, die repetitive Arbeitsschritte effizienter und präziser machen. Unsere neueste Anlage automatisiert etwa das Einnieten und Einsilikonieren der Schalhaut – ein bislang manuell aufwendiger Prozess. Die Anlage senkt die Taktzeit deutlich, benötigt nur eine Bedienperson und reduziert gleichzeitig den Silikonverbrauch um ein Drittel zu vorher – ein klarer Fortschritt in puncto Ressourceneffizienz und Ergonomie. Investiert haben wir dafür rund 1,2 Millionen Euro.
Auch im Verwaltungsbereich halten KI-gestützte Systeme zunehmend Einzug. Standardisierte, sich wiederholende Aufgaben lassen sich dadurch automatisieren, wodurch mehr Raum für hochwertige, kundennahe Tätigkeiten entsteht. Ziel ist nicht der Ersatz, sondern die gezielte Entlastung unserer Teams.
Robotik verstehen wir dabei nicht als Allheilmittel, sondern als strategische Ergänzung. Der Schlüssel zum Erfolg bleibt der Mensch – mit seinem Know-how, seiner Flexibilität und seinem Urteilsvermögen. Die Zukunft liegt aus unserer Sicht in einem klugen Zusammenspiel von Fachkompetenz, Digitalisierung und Automatisierung. Dort kann Technologie ihr Potenzial entfalten – im Dienst der Menschen und im Sinne unserer Kunden.
Wo wird der nächste Roboter bei Ringer eingesetzt?
In der Gerüstproduktion.