Deutschland : 2025 auch schweres Jahr für Bauindustrie

Weniger Menschen werden in Zukunft in Deutschland auf Baustellen arbeiten: Die Aufträge gehen zurück und damit auch der Bedarf an Fachkräften.
- © Gina Sanders - FotoliaDas sagte Präsident Peter Hübner vom Branchenverband HDB. Anfang des Jahres hatte der Verband noch ein Minus von 1,5 Prozent befürchtet. Auch der Jobabbau dürfte vorerst weitergehen. Nachdem die Zahl der Beschäftigten im vergangenen Jahr um 11.500 auf 916.000 zurückgegangen ist, rechnet der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) für das Jahr 2025 mit einem weiteren Verlust von 6.000 Arbeitsplätzen.
Beim kriselnden Wohnungsbau sieht der HDB trotz allem einen allmählichen Aufwärtstrend. Im Gesamtjahr 2025 dürfte es hier zwar immer noch einen realen Umsatzrückgang von 4,0 Prozent geben, nach minus sieben Prozent im Jahr 2024.
Der Verband erklärte jedoch, dass die Wohnungsbaukredite im vergangenen Jahr wieder deutlich zugelegt hätten. „Der positive Trend setzte sich auch zu Jahresbeginn 2025 fort und könnte ein erstes zaghaftes Zeichen dafür sein, dass die Talsohle im Wohnungsneubau langsam erreicht ist.”
Abbau von 10.000 Jobs in Bauindustrie
Der Wohnungsbau in Deutschland bricht ein, auch die öffentlichen Aufträge gehen zurück. Die Bauindustrie rechnet mit weniger Umsatz als noch zu Jahresbeginn gedacht. Das bedeutet, dass tausende Jobs wegfallen.
Vor allem der Wohnungsbau schwächele derzeit drastisch. Hier werde der Umsatz - bereinigt um Preissteigerungen - um zwölf Prozent zurückgehen, betonte Hübner. Einziges Wachstumssegment wird laut Prognose der Wirtschaftsbau mit einem Umsatzplus von 1,5 Prozent sein. Grund dafür seien Großaufträge der Deutschen Bahn, der Stromnetzbetreiber und des öffentlichen Personennahverkehrs.
Die deutsche Bauindustrie blickt skeptischer auf die Konjunktur und korrigiert ihre Umsatzprognose nach unten. Man rechne nun mit einem Umsatzminus von 4 Prozent und dem Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen bis 2024, sagte der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Peter Hübner, am Dienstag in Berlin. Man sei noch mit einer Umsatzprognose von minus 3,5 Prozent ins Jahr gestartet. "Wir befinden uns im vierten Jahr einer schwachen Baukonjunktur", betonte Hübner.
Bauvorschriften lockern
Das IW geht davon aus, dass in den nächsten Jahren jährlich 350.000 Wohnungen neu gebaut werden müssen. "Im Jahr 2024 könnte die Zahl der Fertigstellungen allerdings auf unter 250.000 Einheiten sinken", erklärte das Institut. Ausgehend vom Niveau der Jahre 2022 und 2023, als jeweils rund 295.000 Wohnungen fertiggestellt wurden, müssten die Investitionen in den Wohnungsneubau real um rund 20 Milliarden Euro pro Jahr steigen. Das IW plädiert dafür, die Bauvorschriften zu lockern und so die Produktivität der Branche zu steigern - etwa durch serielles Bauen.