Nachhaltigkeit : Zementfreie Baustoffe als Hoffnungsträger

Fildertunnel

Für den Fildertunnel im Rahmen von Stuttgart 21 hat die Porr gemeinsam mit dem deutschen Unternehmen MC-Bauchemie einen Ringspaltmörtel entwickelt und eingesetzt.

- © Arnim Kilgus

Die Porr hat zusammen mit MC-Bauchemie einen Ringspaltmörtel entwickelt und eingesetzt, der Zement als Bindemittel durch Hüttensand. Diese feingemahlene Hochofenschlacke ist ein Abfallprodukt der Stahlerzeugungsindustrie. Die Entwicklung war auch den Verhältnissen vor Ort geschuldet. „Aufgrund der Beschaffenheit des Bodens wäre ein zementgebundener Baustoff nicht geeignet gewesen“, erklärt Porr-CEO Karl-Heinz Strauss. „Das hat uns die Möglichkeit geboten, diesen völlig neuen Baustoff einzusetzen.“

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Das Pilotprojekt war nach Angaben des Unternehmens ein voller Erfolg und bietet, so Strauss, auch für künftige Bauvorhaben eine gute Vorlage: „Abgesehen von unserem Beitrag zur CO2-Reduktion hat dieser Baustoff zwei grundsätzliche Vorteile. Er ist gegenüber Umwelteinflüssen unsensibler als zementhaltiger Beton. Und man kann ihn vor der Verarbeitung auch über lange Zeit problemlos transportieren, da er einen Aktivator benötigt, um vollends zu erhärten.“

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STrauss Porr
„Auftraggeber sind oft sehr konservativ in ihren Ausschreibungsbedingungen und verlangen einen bestimmten Zementanteil“, sagt Strauss. „Hier muss noch Überzeugungsarbeit geleistet werden", sagt Porr-Chef Karl-Heinz Strauss - © Porr AG/ALEXANDRA EIZINGER

Weitere Partner gesucht

Der neue Ringspaltmörtel ist bereits patentiert. Die Porr sucht nun weitere Partner, die bereit sind, gemeinsam mit ihr diesen Baustoff einzusetzen. „Auftraggeber sind oft sehr konservativ in ihren Ausschreibungsbedingungen und verlangen einen bestimmten Zementanteil“, sagt Strauss. „Hier muss noch Überzeugungsarbeit geleistet werden.“

Zusätzlich lässt die Porr bereits weitere Recyclingprodukte auf ihre Einsatzfähigkeit als Bindemittel in Baustoffen prüfen, darunter auch Ziegelsand. Gruppenweit recycelt der Konzern pro Jahr 2,2 Mio. t an Baustoffen. 1,7 Mio. t davon ersetzen auf den eigenen Baustellen und Anlagen Primärrohstoffe.