Immobiliendienstleisters CBRE legt Zahlen vor : Wohnungsmarktbericht zeigt Knappheit an Wohnräumen auf
Insgesamt werden 2024 in Wien rund 11.160 Wohnungen in großvolumigen Neubauten fertiggestellt - mehr als 40 Prozent davon in den Bezirken Floridsdorf und Donaustadt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 18 Prozent. Eine Änderung dieses Trends ist auch in den Folgeperioden nicht zu erwarten. Bis 2025 soll das Neubauvolumen um weitere acht Prozent zurückgehen. Geradezu eingebrochen sind die Fertigstellungen von Eigentumswohnungen mit einem Minus von 42 Prozent. „Viele Bauträger warten mit der Realisierung, bis eine entsprechende Vorvermietungsquote erreicht ist“, beobachtet Steinke.
Die niedrigen Fertigstellungszahlen wirken sich unmittelbar auf die Preisentwicklung aus. „Der Mietmarkt wird sich nicht entspannen“, prognostiziert Steinke. Seit Jahresbeginn ist die Spitzenmiete im freifinanzierten Segment um rund drei Prozent auf 18,60 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Die höchsten Mieten werden - wenig überraschend - innerhalb des Gürtels sowie in den Villenlagen im Westen Wiens erzielt. Hinsichtlich der Leistbarkeit leisten die Gemeindewohnungen NEU mit ihren günstigen Mieten einen immer wichtigeren Beitrag zur Wohnraumversorgung in Wien. In den Jahren 2024 und 2025 werden rund 280 Wohnungen (8 %) bzw. 450 Wohnungen (11 %) der geförderten Mietwohnungen auf Projekte der Stadt Wien entfallen.
>> Lesen Sie hier einen Bericht über die Immobilien in Österreichs Landeshauptstädten.
Leichter Aufwärtstrend bei Wohninvestment
Trotz Beibehaltung der KIM-Verordnung und des hohen Zinsniveaus ist sowohl bei der Anzahl der Wohnungstransaktionen als auch bei der Preisentwicklung im Eigentumssegment ein Aufwärtstrend erkennbar. „Nach einer zwischenzeitlich moderateren Entwicklung rechnen wir auch hier wieder mit stärkeren Steigerungen“, sagt Lukas Schwarz, Head of Capital Markets bei CBRE Austria.
Aktuell liegt der durchschnittliche Kaufpreis in Wien bei 6.200 Euro pro Quadratmeter. Die höchsten Preise werden auch hier in den inneren Bezirken und in Villenlagen erzielt.
War das Jahr 2023 noch von sehr schwierigen Marktbedingungen gezeichnet, ist heuer wieder ein leichter Aufwärtstrend bei Wohninvestments zu erkennen. Das Investitionsvolumen des ersten Halbjahres 2024 liegt bereits über dem des gesamten Vorjahres.
Wobei das Umfeld nach wie vor als herausfordernd bezeichnet werden kann. Auf der Verkäuferseite stehen überwiegend institutionelle Fonds, die Liquidität brauchen. Abnehmer sind vornehmlich eigenkapitalstarke Family Offices oder opportunistische Investoren. Allerdings sind die Preisvorstellungen zwischen Verkäufern und Käufern oft weiterhin unterschiedlich. Forward Deals, also Transaktionen vor Fertigstellung, gibt es nahezu keine.
„Die Spitzenrendite im Bereich Wohnen liegt im dritten Quartal bei 4,6 Prozent. Gegen Jahresende und im weiteren Jahresverlauf 2025 erwarten wir noch sukzessive kleine Schritte nach unten. Das wird – insbesondere verkäuferseitig im Core-Segment - zu einer weiteren Belebung des Marktes führen“, sagt Schwarz.