ifo-Prognose zeigt Rückgang in Österreich auf : Wohnbau sinkt weiter um 9 Prozent

Wohnbau Wohnungsbau

In Österreich heißt es für den Neubau von Wohnungen weiter: Bitte warten!

- © Fotolia

Um voraussichtlich  3 Prozent mehr als 2025 könnte der Wohnbau steigen, wie das deutsche Ifo-Institut zu Prognosen der Forschergruppe Euro-Construct mitteilte. Nicht so in Österreich: Hier soll der Neubau um 9 Prozent sinken. Und auch in Deutschlanddürfte die Zahl der gebauten Wohnungen von 294.000 im Jahr 2023 bis 2027 stetig sinken - auf dann 165.000.

"In Deutschland verhindern derzeit vor allem die hohen Baukosten eine rasche Marktbelebung", sagte Ifo-Bauexperte Ludwig Dorffmeister. "Vor dem Hintergrund einer wachsenden Bevölkerung findet der Wohnungsneubau im europäischen Ausland allerdings langsam wieder Tritt."

>> Das sagt Baumit-Chef Georg Bursik zur Bautätigkeit und zur Baumilliarde.

Für 2025 erwarten die internationalen Bau-Fachleute in Europa noch einen Rückgang der fertiggestellten Wohnungen um 5,5 Prozent auf 1,48 Millionen Einheiten. Das wäre der tiefste Stand seit 2015. Positive Signale kommen demnach vor allem aus dem Norden Europas. "In den nordischen Ländern erholen sich die Märkte nach dem vorangegangenen Einbruch wieder kräftig", erklärte Dorffmeister.

 

In Schweden (plus 12 Prozent) sollen bereits 2025 mehr Wohnungen gebaut werden. Bis 2026 werden demnach auch in Dänemark (plus 28 Prozent), Finnland (plus 23 Prozent) und Norwegen (plus 13 Prozent) die Fertigstellungen zunehmen. Ähnlich ist die Entwicklung in Polen (plus 10 Prozent). Dagegen würden in Österreich (minus 9 Prozent), Frankreich und Italien (minus 3 Prozent) 2026 weniger Wohnungen gebaut als im Vorjahr.

>> Lesen Sie hier, was Porr-CEO Karl-Heinz Strauss diesbezüglich fordert.

In Deutschland hatten die Immobilienweisen am Dienstag in ihrem Frühjahrsgutachten erklärt, der Wohnungsbau stecke in einer tiefen Krise. Die Politik müsse mit Förderprogrammen, beschleunigten Verfahren und weniger Bauauflagen helfen. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) appellierte an die künftige Regierung in Berlin, den Wohnungsbau nach der Wahl ganz oben auf die Agenda zu setzen.