Brenner Basis Tunnel : Tunnelanschlag bei BBT-Großlos Sillschlucht-Pfons

ABD0201_20220707 - INNSBRUCK - ?STERREICH: ?bersicht w?hrend der Pressekonferenz Brenner Basistunnel BBT SE "Arbeiten am Baulos H41 Sillschlucht-Pfons" am Donnerstag, 7. Juli 2022, in Innsbruck. - FOTO: APA/EXPA/JFK
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Das derzeit größte Baulos des Brennerbasistunnel-Projekts auf österreichischer Seite, H41 Sillschlucht-Pfons", hat am 7. Juli seinen Tunnelanschlag gefeiert. Bei der Anschlagfeier beschwor Politprominenz den "europäischen Geist" des Projektes im Allgemeinen und des Tunnel-Teilstücks im Besonderen. Das Baulos, bei dem rund 25,6 Tunnelkilometer auszubrechen sind und das ein Auftragsvolumen von rund 651 Mio. Euro umfasst, sei ein wesentlicher Meilenstein, hieß es.

ÖBB-Vorstand Judith Engel

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Es sei vor allem deshalb so wichtig, weil es wieder verbinde, was einst getrennt wurde, sagte etwa Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Donnerstag. Platter bezog sich damit bei dem Festakt des neuen Bauprojektes, das etwas weniger als sieben Jahre Zeit in Anspruch nehmen wird, auf die Trennung von Tirol und Südtirol nach dem ersten Weltkrieg. "Mit dem Tunnel wird diese wieder zusammengeführt", betonte der scheidende Tiroler Landeshauptmann. Hier und Jetzt werde jedenfalls "europäische Geschichte geschrieben", so Platter.

Auch sein Südtiroler Amtskollege, Arno Kompatscher (SVP), schlug in eine ganz ähnliche Kerbe. Das Baulos sei ein "sehr bedeutender Teil des Tunnels" und zeige auch vortrefflich, dass man es mit einem zutiefst "europäischen Projekt" zu tun habe. Der damit einhergehende "europäische Geist" sei dazu in der Lage, die historische Trennung aufzuheben, so Kompatscher.

BBT SE-Vostand Gilberto Cardola

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Dem schloss sich auch Pat Cox, EU-Koordinator für den Scan-Med Korridor, an. "Dieser Tunnel ist ein Geschenk an unsere Generation und an die Generation danach", hob er hervor. Dass nunmehr mit den Vortriebsarbeiten bei dem Baulos begonnen würden, sei ein "bedeutender Fortschritt" bei dem europäischen Großprojekt Brennerbasistunnel, so Cox. Auch Judith Engel, Vorständin der ÖBB Infra, hatte zuvor erklärt, dass man es bei diesem Baulos mit einem Teilstück von "besonderer Bedeutung für das Gesamtprojekt" zu tun habe.

Schließlich gab Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne), die die Tunnelpatenschaft für das Baulos übernahm, mit dem Auslösen der ersten Sprengung den Startschuss für die kommenden Vortriebsarbeiten. "Es ist meine erste Tunnelpatenschaft und damit eine Premiere", meinte die Ministerin. Mit dem Tunnel und dem neuen Baulos entstehen insgesamt "europäische Zukunft".

Nach Fertigstellung des BBT-Projektes, die mit 2032 avisiert wird, wird der flach verlaufende Eisenbahntunnel zwischen Innsbruck und Franzensfeste nach Angaben der ÖBB mit 64 Kilometern "die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt" sein. Der Tunnel ist zudem ein Kernelement des TEN-V Kernnetzkorridors Skandinavien-Mittelmeer. Im Mai diesen Jahres war es zuletzt mit dem Tunnel-Durchschlag zwischen den Baulosen Mauls und Eisackunterquerung zu einer durchgängigen Verbindung zwischen dem BBT-Südportal im Südtiroler Franzensfeste und der Staatsgrenze am Brenner gekommen.

Der Brennerbasistunnel sei "auf Schiene", hatte Gewessler am Mittwoch im APA-Interview gemeint. Optimistisch war sie auch, was das Inbetriebnahmedatum betrifft, das bereits nach hinten verschoben worden war. In dem im vergangenen Jahr erstellten neuen Zeitplan seien die "Risken bereits eingepreist" worden, daher gehe sie davon aus, dass dieser halten werde. Und auch in einem dritten Punkt zeigte sich die Ressortchefin zuversichtlich: Die aktuelle Kostenschätzung für den BBT gehe von 9,57 Mrd. Euro aus: "Ich bin zuversichtlich, dass wir diesen Rahmen einhalten können und diese Schätzung gut hält".