Finanzen / Bauwirtschaft : Trauriger Spitzenplatz: 312 insolventen Unternehmen
Auch für das Jahr 2024 ist aus Sicht der Wirtschaftsforscher keine nennenswerte Besserung in Sicht. Getrieben von massiven Preissteigerungen ist insbesondere der Wohnbau betroffen. Zudem stabilisiert sich die Zahl der Baugenehmigungen nur auf niedrigem Niveau, worunter die Projektentwickler und in weiterer Folge auch die beauftragten Bauunternehmen leiden.
An zweiter Stelle folgt der Handel mit insgesamt 306 Insolvenzen (+33%) - die größten prozentualen Zuwächse innerhalb der Branche verzeichnen der Kfz-Handel (+58%), der Großhandel (+34%) und der Einzelhandel mit einem Plus von 24%. An dritter Stelle folgt das Beherbergungs- und Gaststättengewerbe mit 237 Insolvenzen (+ 28%).
Insolvenzdynamik bleibt bis Jahresende
Aus Sicht des KSV1870 wird das erste Quartal 2024 bei den Unternehmensinsolvenzen keine Ausnahme, sondern eher die Regel sein - zumindest was das heurige Jahr betrifft. „Die vergangenen Jahre haben nicht nur die Menschen, sondern auch die Unternehmen geprägt. Und was die finanzielle Stabilität der Unternehmen betrifft, war das sehr oft keine positive Prägung. Insofern erwarten wir auch für das Jahr 2024 keine Veränderung im Insolvenzgeschehen", so Karl-Heinz Götze, MBA, Leiter KSV1870 Insolvenz.
So geht der Kreditschutzverband davon aus, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Österreich bis Jahresende jedenfalls die Marke von 6.200 Fällen erreichen wird. Das wären dann um rund 800 Fälle oder rund 15 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen als im Vorjahr. Ob dieses Ergebnis letztlich erreicht wird, hängt auch von der unterjährigen Entwicklung einiger „Kernbranchen“ wie der Bauwirtschaft oder dem Handel ab, die derzeit zu den größten Sorgenkindern der heimischen Wirtschaft zählen.