Österreich : Swietelsky erhält 100-Mio.-Auftrag beim BBT
Der Baukonzern Swietelsky hat den Zuschlag für den Bau eines Abschnittes des Brenner Basistunnels (BBT) erhalten. Das Baulos "Hochstegen" (H52) bei Steinach am Brenner weist eine Angebotssumme von rund 102 Mio. Euro auf, teilte die Betreibergesellschaft (BBT SE) mit. Die Arbeiten sollen Anfang 2022 beginnen und 23 Monate dauern. Das Baulos H52 ist Teil des ehemaligen Bauloses "Pfons-Brenner", das eigentlich die Porr durchführen sollte. Der Vertrag wurde aber aufgekündigt.
Das Linzer Unternehmen Swietelsky habe den Zuschlag nach einer europaweiten Ausschreibung nach dem Bestbieterprinzip erhalten, hieß es. Das Unternehmen arbeitete schon vorher am BBT mit und war für das Vorlos "Wolf II" verantwortlich, das zwischen 2013 und 2017 gebaut wurde.
Das Baulos "Hochstegen" liege in einer "geologischen Störungszone", informierte die BBT SE. "Auf einer Länge von circa 500 Metern sind wasserführende, karbonatische Gesteinsschichten vorherrschend. Deshalb gestaltet sich der Tunnelvortrieb in dieser Zone besonders anspruchsvoll". Insgesamt seien rund 2,6 Kilometer Haupttunnel, 0,6 Kilometer Verbindungstunnel, fünf Querschläge und 1,2 Kilometer Erkundungsstollen auszubrechen. Zudem ist ein 2,5 Kilometer langer Restausbruch herzustellen. Als "Kernstück" des Bauloses bezeichnete die BBT SE aber den Vortrieb des Erkundungsstollens in Richtung Süden.
Vor etwa einem Jahr kündigte die BBT SE den Bauvertrag mit dem von Porr angeführten Konsortium auf, nachdem es zu Unstimmigkeiten hinsichtlich Leistungserbringung und Anforderungen in der Ausschreibung gegangen war. Das ehemalige Baulos "Pfons-Brenner" (H51) war 966 Mio. Euro schwer. Nun wurde es in zwei Abschnitte aufgeteilt: In "Hochstegen" (H52) und in das gleichnamige "Pfons-Brenner" (H53). Die Ausschreibung für das zweite, wesentlich größere Baulos soll zu Jahresbeginn 2022 erfolgen. Die Vertragsauflösung - die bis heute nicht ausverhandelt ist, man sich laut BBT aber in "konstruktiven Gesprächen" befinde - dürfte den Fertigstellungstermin für das Großprojekt nach hinten verschieben. Zuletzt war von einer Inbetriebnahme erst im Jahr 2032 die Rede.
Nach Angaben der BBT wurden bisher beim Vortrieb 148 von 230 Tunnelkilometern ausgebrochen. Davon sind 53 Kilometer Eisenbahntunnel, 54 Kilometer Erkundungsstollen und 41 Kilometer an sonstigen Bauwerken.