Österreich : Rhomberg übertrifft Vorjahresergebnis um 22 Prozent
Zahlen zum Jahresergebnis von Rhomberg
Jahresumsatz 202-2021: 811 Millionen Euro
Jahresumsatz April 2021 bis März 2022: 992 Millionen Euro
Plus 22 Prozent
Umsatz Unternehmensbereich Bau 418 Millionen Euro
Plus 73 Millionen Euro
Umsatz Rhomberg Sersa Rail Group, an der Rhomberg neben dem Schweizer Unternehmer Konrad Schnyder 50 Prozent hält:
574 Millionen Euro
Plus 108 Millionen Euro
Personalstand von 3 400 auf 3 550 Mitarbeitende
Investitionen: 63 Millionen Euro, davon 16,5 Millionen Euro in Vorarlberg.
Themen laut den beiden Geschäftsführern: Energieeffizienz und ein schonender Umgang mit Ressourcen werden angesichts der Preisentwicklungen noch weiter an Bedeutung gewinnen.
Holzsystem-Bau verringert Bauzeit
Lebensräume zu gestalten, die den Menschen in den Vordergrund stellen und dabei ökologisch verträglich sind – das ist der Anspruch von Rhomberg Bau. Dabei setzt man vor allem auf den klimaschonenden Baustoff Holz: „Seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftigen wir uns bereits intensiv mit den Möglichkeiten der Holz-Systembauweise und haben die Erkenntnisse daraus in neue Produkte fließen lassen“, so Geschäftsführer Ernst Thurnher.
Mit „WoodRocks“ konnte die reine Bauzeit für ein mehrstöckiges Holz-Wohngebäude auf unter sechs Monate gebracht werden, was den Holz-Systembau gerade auch für leistbaren und sozialen Wohnbau attraktiv macht. Mit den vorgefertigten komplett ausgestatteten Bad- und Technikmodulen „myblock“ lässt sich im mehrgeschossigen Holzwohnbau künftig noch mehr Zeit und Geld sparen. Für Industrie und Gewerbe wird mit "office ZERO" ein nachhaltiges, wirtschaftliches Gebäudesystem angeboten – schlüsselfertig und aus einer Hand. Das erste Holz-Bürogebäude dieser Art entstehe derzeit an der Feldkircher Bärenkreuzung.
Umbau, Sanierung und Neubau bei Rhomberg Wien
Rhomberg Wien, nunmehr als eigene GmbH am Markt tätig, hat sich im vergangenen Geschäftsjahr mit der Übernahme des Wiener Bauunternehmens Prath gezielt in den Wachstumsbereichen Umbau und Sanierung sowie Neubau verstärkt. Zu den größten Projekten neben der Revitalisierung des Funkhauses gehört das Wohnprojekt „Sophies Gärten“.
Der Systembauer Goldbeck Rhomberg beschäftigt sich mit seinem neuesten Produkt indessen mit dem Wandel der Arbeitswelt. Aus dieser intensiven Auseinandersetzung sind moderne Bürogebäude entstanden, die dank variabel einsetzbarer Raummodule und Hardware zur Organisation freier Arbeitsplätze flexibles Arbeiten erlauben. Das erste „Büro der Zukunft“ steht in Hohenems und wird von rund 200 Mitarbeitenden der Meusburger Georg GmbH & Co KG genutzt. In der Schweiz hat Goldbeck Rhomberg die Vier-Tage-Woche eingeführt – als Vorreiter in der dortigen Baubranche.
Digitalisierung und künstliche Intelligenz
Am Hauptsitz in Bregenz und an den Standorten weltweit laufen zahlreiche Projekte in den Bereichen Data-Management, Künstliche Intelligenz und Machine Learning.
Ein Beispiel dafür ist der „Q-tainer“ zur digitalen Erfassung in Echtzeit auf Baustellen. Der Container, eine Baustellenlösung auf Basis einer Innovation des Unternehmens Dätwyler, der Rhomberg Sersa Rail Group und deren Tochter RKsafetec, fungiert als 5G- und WLAN-Spender und schafft damit ein digitales Netzwerk für die Baustelle. „So können beispielsweise Drohnen völlig selbstständig und energieautark aufzeichnen, kartografieren, katalogisieren etc.“, schildert Geschäftsführer Hubert Rhomberg. Seit diesem Monat ist ein „Q-tainer“ im Ressourcen Center Rheintal (RCR) in Dornbirn für erste Praxistests im Einsatz.
Kreislaufwirtschaft zur Ressourcenschonung
Auch in Bezug auf Kreislaufwirtschaft hat die Digitalisierung längst Einzug gehalten. Die neue vollautomatisierte Nassaufbereitungsanlage von Bodenaushub, die leistungsfähigste Österreichs, ist mit unzähligen Sensoren ausgestattet. Diese sollen künftig umfassende Informationen liefern, zum Beispiel wieviel Material in welcher Qualität verarbeitet worden ist, um den Betrieb weiter optimieren zu können. Denn im Sinne der Kreislaufwirtschaft hat sich der Hauptfokus im RCR vom klassischen Steinbruch hin zu einer nachhaltigen Baustoffgewinnung verlagert. Jährlich werden rund 500 000 Tonnen Bau- und Recyclingmaterialien sortiert und wiederverwendet, -verwertet oder sortenrein entsorgt. „Schon heute gewinnen wir mehr als die Hälfte unserer Baustoffe aus recycelten Sekundärrohstoffen“, verdeutlicht Ernst Thurnher die Bedeutung des RCR für das Unternehmen und die Region – gerade in Zeiten von knappen Ressourcen und steigenden Preisen.
Im März 2022 hat außerdem das hochmoderne Asphaltmischwerk der Rhomberg-Beteiligung MIGU seinen Betrieb aufgenommen. „Damit sind wir bislang die Einzigen in Westösterreich, die durch Asphaltrecycling Ressourcen einsparen, durchschnittlich sind 30 Prozent möglich“, verweist Thurnher auf die Besonderheit. Im Asphaltmischgut lässt sich sogar ein Recyclinganteil von bis zu 60 Prozent erreichen.
Energieautonome Gebäude als Ziel
Mit „Rhomberg Energie“ verfolgt das Unternehmen das Ziel nachhaltiger, klimapositiver und energieautonomer Gebäude. „Bereits in der Planung analysieren wir für B2B-Kunden die Immobilie, erstellen einen Energiefahrplan und Produkte zur maximalen Energieunabhängigkeit und setzen diesen mit einem Partner um“, erklärt Hubert Rhomberg.
Im Betrieb werden Daten von Energiequellen wie Heizung, Photovoltaik, oder Elektromobilität von einem Energiemanagementsystem erfasst und die Energie im Gebäude kostenoptimal verteilt. „Bau, Sanierung und Energie aus einer Hand ermöglichen ein ganzheitliches Gesamtsystem, das für den Wohnbau, für Quartiere und Gewerbebauten deutliche Kosteneinsparungen bringt“, so Rhomberg. Intelligente Energiekonzepte und erneuerbare Energien bringen auch die Energiewende voran.