Baustoffe : Regionalität bei österreichischem Beton groß geschrieben

Konstruktive Fertigteile Hochbau

Eine Studie des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie unterstreicht die Regionalität der mineralischen Baustofferzeugung in Österreich.

- © VOEB Lechner

50 Prozent kommen nicht weiter her als 30 Kilometer

Die österreichischen Hersteller von Betonfertigteilen sind ein wichtiger Motor für die regionale wirtschaftliche Entwicklung und für Innovationen in Österreich. Mit dem nun überarbeiteten Herkunftszeichen „Beton aus der Region“ will der Verband Österreichischer Betonfertigteilwerke (VÖB) den regionalen Charakter der Produkte deutlicher als bisher hervorheben.

Die in der Fachgruppe Betonfertigteile und Betonwaren der WKÖ zusammengeschlossenen Produktionsunternehmen beziehen 50 Prozent der benötigten Roh- und Ausgangsstoffe in Österreich aus einem Umkreis von bis zu 30 km. Weitere 40 Prozent werden bis zu 150 km transportiert und nur 10 Prozent der Roh- und Ausgangsstoffe werden aus einer Entfernung von mehr als 150 km angeliefert. Das geht aus der aktuellen Studie „Regionalwirtschaftliche Effekte der mineralischen Baustofferzeugung in Österreich“ hervor, die 2024 im Auftrag des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie in der Wirtschaftskammer Österreich erstellt und im Sommer dieses Jahres präsentiert hat.

Regionalität auch bei Auslieferung

Auch bei der Auslieferung bestätigt die Studie eine starke regionale Ausrichtung der heimischen Betonfertigteilbranche. So werden die hergestellten Betonfertigteile und vorgefertigten Betonerzeugnisse zu rund 20 Prozent in einem 30-km-Radius ausgeliefert, knappe 60 Prozent in einer Entfernung von bis zu 150 km und lediglich rund 20 Prozent in einer Entfernung von mehr als 150 km. „Die österreichischen Betonfertigteilhersteller sind eine wichtige Stütze der regionalen Wirtschaft in Österreich. Sie sorgen nicht nur für eine regionale Wertschöpfung, sondern sind auch wichtige Arbeitgeber in allen Bundesländern, insbesondere auch in ländlichen oder wirtschaftlich schwächeren Regionen. Das wollen wir mit unserem VÖB Herkunftszeichen zusätzlich darstellen“, so Anton Glasmaier, Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Betonfertigteilwerke (VÖB).

Wo geht die Reise hin bei Fertigteilen? SOLID-Chefredakteur Thomas Pöll spricht mit Anton Glasmaier, Geschäftsführer im Verband der Österreichischen Beton- und Fertigteilwerke.

Reformierung des Herkunftszeichens

Von der besagten Studie ausgehend, hat sich der VÖB dazu entschieden, das bereits 2015 ins Leben gerufene Herkunftszeichen „Beton aus der Region“ zu reformieren. „Ziel und Zweck des VÖB Herkunftszeichens ‚Beton aus der Region‘ ist, die Regionalität der Betonfertigteilbranche, ihrer Produkte und deren Ausgangsstoffe sowie des Absatzmarkts hervorzuheben.

Fertigteile aus Stahlbeton sowie vorgefertigte Betonerzeugnisse werden in Österreich mit Sand, Zement und Wasser aus der Region hergestellt und auf kurzen Transportwegen zu den Kunden und Baustellen geliefert. In der Zeit von multiplen Krisen trägt gerade die Regionalität unserer Produkte auch zur wirtschaftlichen Stabilität Österreichs bei“, so Paul Kubeczko, Geschäftsführer des VÖB.

VÖB-Geschäftsführer Paul Kubeczko

Kriterien des VÖB Herkunftszeichens „Beton aus der Region“

  • Betonfertigteile und vorgefertigte Betonerzeugnisse werden regional und nach österreichischen Standards hergestellt.
  • Die Produkte werden unter höchsten technischen Qualitätskriterien produziert, bei denen wichtige Nachhaltigkeitsaspekte, wie z. B. Ressourcenschonung und CO2-Einsparung, berücksichtigt werden.
  • Die allfällige Service-, Wartungs- und Reparaturqualität der Produkte entspricht österreichischen Standards.