Infrastruktur : Porr erhält Großauftrag am Flughafen Wien

Rendering Süderweiterung Flughafen Wien

Für den Ausbau sind 420 Mio. veranschlagt, fertig werden soll alles 2027.

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Finanzierung aus dem Cash-Flow

Wie der Flughafen am Mittwoch mitteilte, läuft das Bauprojekt seit Juli 2023, nun beginnt die Intensivbauphase mit den Tiefbauarbeiten. Mehr als 30 neue Shopping- und Gastronomieangebote, mehr Aufenthaltsbereiche, Lounges, eine neue Sicherheitskontrolle sowie 18 neue Busgates sollen bis 2027 auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern entstehen.

Die Finanzierung des Projekts werde zur Gänze aus dem künftigen Cash-Flow erfolgen und ohne die Aufnahme von Krediten auskommen, so Flughafen-Vorstand Günther Ofner in einer Aussendung. Die Mieterakquisition für die mehr als 30 geplanten Shops und Lokale läuft auf Hochtouren. Namhafte österreichische und internationale Top-Marken und Premium-Anbieter sollen einziehen.

BIM, LEAN und Augmented Reality

Die neue Süderweiterung wird von der ARGE Porr/Elin/Ortner ausgeführt. Nach den Tiefbauarbeiten mit über 900 Bohrpfählen und der Errichtung der Gebäudefundamente beginnen nun die Hochbauarbeiten des sechsstöckigen Gebäudes, gefolgt vom Innenausbau und der Installation der Haustechnik.

Die Porr setzt mir ihrem Tochterunternehmen pde Integrale Planung GmbH auf Early Contractor Involvement. „Dabei werden die Baufirmen bereits in der Planungsphase eingebunden und können Änderungen anregen, damit Projekte günstiger und effizienter durchgeführt werden können“, sagt Porr-CEO Karl-Heinz Strauss. So wurde etwa die Statik der Dachkonstruktion gegenüber des Originalkonzepts so optimiert, dass sie einfacher und mit geringeren Materialkosten realisiert werden kann.

Des weiteren werden LEAN Design und LEAN Construction eingesetzt, um alle Prozesse möglichst effizient zu gestalten. Der aus dem Management kommende LEAN Ansatz ermöglicht es, während der Planungs- und Bauphase laufend und von der Belegschaft ausgehende Anpassungen vorzunehmen, die den Bauprozess verbessern. Zudem wird für das gesamte Flughafengebäude ein 3D-BIM-Modell entworfen, sämtliche Beteiligte haben damit Zugriff auf die Daten. Die Zusammenarbeit wird damit wesentlich transparenter und flüssiger. Die BIM-Anbindung ermöglicht außerdem den Einsatz GPS-gesteuerter Bagger, Vermessungsarbeiten können mit 3D-Modell ohne Geometer durchgeführt und Mängel via Augmented Reality aufgenommen werden. Auch verschiedene Varianten der Fassadenbemusterung können mittels Virtual Reality am BIM-Modell dargestellt werden.

Auf 70.000 m2 entstehen moderne, offen und großzügig gestaltete Aufenthaltsbereiche, neue Lounges sowie umfangreiche Gastronomieflächen, Einkaufsmöglichkeiten und 18 Busgates. Die weitgespannte Glasfassade präsentiert sich als „Fenster zur Welt“.