Nachhaltigkeit : Holcim: Baubeginn für große PV-Anlage
An der Stelle des bereits abgetragenen Kamins werden Solarpanele montiert, die ab Anfang 2024 bis zu 2,7 MW Solarstrom ins Werksnetz einspeisen werden. Im kommenden Jahr erweitert Holcim anschließend an das Produktionsgelände die Anlage mit zusätzlichen 15 MW Leistung, die bis Anfang 2025 ans Netz gehen werden. Insgesamt werden 70.750 m2 Paneelfläche errichtet, wobei allein die Einrichtung der 15 MWpeak Anlage eine Emissionsvermeidung von umgerechnet 10.800 Tonnen CO2 pro Jahr erreicht.
“Unser Ziel ist, alle Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft zu nutzen, um möglichst ressourcenschonend die Versorgung mit Zement in der Region zu sichern”, erklärt Werksleiter Helmut Reiterer. Insgesamt investiert die Unternehmensgruppe dabei mehr als 10 Mio. Euro über einen Zeitraum der kommenden 18 Monate allein im Bereich Photovoltaik.
“Mit diesen neuen Photovoltaik-Anlagen schaffen wir es, bis zu 17,7 MW Leistung selbst zu erzeugen. Damit können wir künftig rund 15 Prozent des gesamten Energiebedarfs unseres Produktionsstandortes decken”, so Werksleiter Helmut Reiterer. “Ergänzend zu laufenden Verbesserungen unseres Energiemanagements ist diese Investition ein weiterer wichtiger Schritt auf unserem Weg der grünen Transformation.”
Obwohl der Zement-Marktführer Lafarge (seit Mai Holcim) zu den energieintensiven Industrien zählt, setzt man am Standort Mannersdorf auf alternative Brennstoffe und verzichtet fast gänzlich auf Fossile.
Am Weg zu einer klimaneutralen Industrie müssen auch im Zementwerk Mannersdorf Produktionsprozesse umgestellt werden. Schon heute wird mit modernster Technik klimafreundlicher Zement produziert, doch es soll weiter investiert werden, um den ökologischen Fußabdruck zu verbessern.
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Werksleiter Helmut Reiterer erklärt: „Die neue Photovoltaik-Anlage ist eine unserer ersten Transformationsmaßnahmen im Bereich “grüner Energie” und dient der Versorgung des Werks.
Weitere Anlagen zur Erzeugung grüner Energie sind in Planung, so die Werksleitung. Das Symbol für fossile Energie ist der rund 56 Jahre alte Industrieschornstein, der schon von Weitem sichtbar ist. In einer kontrollierten Fallrichtungssprengung wird dieser am 21. Jänner gesprengt. Für die Sprengung hat das Unternehmen ein umfassendes Sicherheitskonzept erstellt und ein Fachunternehmen beauftragt. Um höchstmögliche Sicherheit zu gewährleisten, erfolgt die Fallrichtung parallel zu den Gleisen der Anschlussbahn auf Werksgrund. Zur Minimierung der Erschütterung beim Aufprall des Kamins wird ein Fallbett aus Ziegelsplitt aufgeschüttet. Zudem dient ein zusätzlich aufgeschütteter Recyclingwall als Splitterschutz. Der unmittelbare Sprengbereich wird ebenso mit Recyclingmaterial und Bau-Vlies abgesichert.
Der Schornstein selbst besteht aus reinem Stahlbeton und Schamott, welche vor der Sprengung von einem autorisierten Labor auf Schadstoffe untersucht wurden. Gemeinsam mit dem Recyclingmaterial wird dann alles im Werk Mannersdorf als Rohmaterial dem Produktionsprozess zugeführt. Aus Recyclingmaterial entsteht somit wieder hochwertiger Zement. Helmut Reiterer bedauert: „Wäre das geplante Recyclingcenter Mannersdorf bereits in Betrieb, so hätten wir auch die Aufbereitung selber durchführen können.“ „Das verstehen wir unter gelebter Kreislaufwirtschaft, die für unsere Klimazukunft unerlässlich ist“, so Reiterer weiter.