Das Prinzip der motivorientierten Verhandlung wurde maßgeblich durch das Harvard-Konzept geprägt. Entwickelt von Roger Fisher und William Ury, basiert es auf vier Grundprinzipien:
- Trennung von Person und Problem: Emotionen sollten nicht die Verhandlung dominieren. Es gilt, sachlich zu bleiben und den Menschen hinter der Position zu sehen.
- Fokus auf Interessen, nicht Positionen: Positionen sind die Forderungen, Interessen sind die Beweggründe dahinter. Wer Interessen versteht, kann bessere Lösungen erarbeiten.
- Entwicklung von Optionen zum gegenseitigen Vorteil: Anstatt um eine feste Summe oder eine bestimmte Lösung zu streiten, sollten kreative Alternativen gesucht werden.
- Objektive Kriterien als Entscheidungsgrundlage: Entscheidungen sollten anhand nachvollziehbarer, objektiver Maßstäbe getroffen werden.
Ein entscheidender Punkt des Harvard-Konzepts ist die Möglichkeit, das Gesicht zu wahren. Niemand gibt gerne offen zu, dass er nachgegeben hat. Eine kluge Verhandlung ermöglicht es der Gegenseite, sich nicht als Verlierer zu fühlen. Dies erhöht die Akzeptanz der gefundenen Lösung.
Den Kuchen vergrößern bedeutet, dass Verhandlungspartner nicht um ein fixes Stück streiten, sondern gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, um den Gesamtwert zu steigern. Statt eines Nullsummenspiels, bei dem einer gewinnt und der andere verliert, entstehen Lösungen, von denen alle profitieren.