Infrastruktur : Kritischer Zustand bei vielen Brücken in Deutschland
Hälfte der höchsten Brücken "zumindest kritisch"
Die Situation ist nicht neu, aber sie scheint immer dramatischer zu werden.
Die Brücken in Deutschland sind nach Einschätzung von Bauexperten stark abgenutzt und überlastet. Fast die Hälfte der 25 höchsten Brücken sei in einem mindestens kritischen Zustand, teilte die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken mit. Elf der höchsten Brücken hätten deutliche Defizite bei der Tragfähigkeit, hieß es.
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Teilweise nicht für tatsächlichen Verkehr ausgelegt
Die deutsche Bundesregierung hat kürzlich einen Gesetzentwurf verabschiedet, der die Sanierung von Brücken beschleunigen soll.
"Der Zustand vieler Brücken im Fernstraßennetz ist kritisch", sagte der Vorsitzende der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken, Marco Götze.
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"Um Nutzungseinschränkungen zu vermeiden, müssen aber rechtzeitig Instandsetzungs- und Erhaltungsmaßnahmen geplant und durchgeführt werden. Vor allem bei Brücken, die nicht für den heutigen und noch zunehmenden Schwerverkehr ausgelegt sind, stehen umfangreiche Modernisierungs- und Verstärkungsmaßnahmen an."
11 Brücken "kritisch oder ungenügend"
Die Bundesgütegemeinschaft hat den baulichen Zustand der 25 höchsten Brücken in Deutschland untersucht. Demnach erhielten elf Brücken Zustandsnoten zwischen 3 und 3,5 und befinden sich damit in einem kritischen oder ungenügenden Bauwerkszustand.
Darunter seien mit der Moseltalbrücke, der Lösterbachtalbrücke und der Neckarburgbrücke vor allem Brückenbauwerke aus den 1970er Jahren und früher, hieß es. Bei der anderen Hälfte der Brücken lägen die Zustandsnoten zwischen 2 und 2,9, was einem befriedigenden bis ausreichenden Bauwerkszustand entspreche.