Weniger CO2 bei Zementproduktion : Holcim nimmt neuen Klinkerkühler in Mannersdorf in Betrieb

Holcim Österreich CEO Haimo Primas und Helmut Reiterer, Werksleiter Holcim Zementwerk Mannersdorf, bei der neuen Klinkerkühler-Anlage. Die CO₂-Emissionen sinken um 18.000 Tonnen jährlich
- © GermershausenZementproduktion: Neuer Klinkerkühler senkt Emissionen in Holcim-Werk Mannersdorf deutlich
Holcim hat im Zementwerk Mannersdorf am Leithagebirge einen weiteren Schritt in Richtung klimafreundliche Produktion gesetzt. Nach einer sechsmonatigen Bauphase ist dort ein neuer Klinkerkühler in Betrieb genommen worden, der jährlich rund 18.000 Tonnen CO₂-Emissionen einspart. Die Investitionssumme für das Großprojekt beträgt zehn Millionen Euro.
Effizientere Energienutzung durch moderne Kühltechnik
Die neue Anlage verbessert die Energieeffizienz, indem sie die bei der Klinkerkühlung entstehende Abwärme in zwei Prozessstufen wieder in die Produktion einspeist – sowohl in den Kalzinator zur Entsäuerung des Rohmehls als auch direkt in den Ofen als Sekundärluft für den Brenner. Dadurch reduziert sich der Bedarf an fossilen Brennstoffen. Holcim verweist auf eine deutliche Entlastung des CO₂-Fußabdrucks: Die Einsparung (die CO₂-Emissionen sinken um 18.000 Tonnen jährlich) entspricht in etwa den Jahresemissionen von rund 4.000 benzinbetriebenen Pkw.
Dekarbonisierung als Teil einer umfassenden Standortstrategie
„Energieeffizienz ist ein entscheidender Faktor auf dem Weg zur Dekarbonisierung der industriellen Produktion“, erklärt Haimo Primas, CEO von Holcim (Österreich) und Holcim CE Cement Holding. Der Klinkerkühler reiht sich in eine Reihe umfassender Modernisierungsmaßnahmen am Standort ein. Bereits zuvor wurden unter anderem eine Vertikalrohmühle sowie eine Ersatzbrennstoffanlage realisiert. Zusätzlich wird derzeit eine Photovoltaik-Großanlage mit einer geplanten Leistung von 17,7 MW errichtet, die das Werk künftig mit Solarstrom versorgen soll.
Plangemäße Umsetzung und Beitrag zur Kreislaufwirtschaft
Die Umsetzung des Projekts verlief laut Holcim plangemäß. Werksleiter Helmut Reiterer betont, dass der Bau unfallfrei abgeschlossen werden konnte. Die Inbetriebnahme des neuen Klinkerkühlers erfolgte im März 2025. Neben der Energieeinsparung bietet die Anlage auch Vorteile für die Materialverwertung: „Durch die gleichmäßige Wärmeverteilung können wir den Anteil an Sekundärrohstoffen im Sinne der Kreislaufwirtschaft weiter ausbauen“, so Reiterer.
CO2-Abscheideanlage geplant
Das Holcim-Werk Mannersdorf produziert jährlich bis zu 1,1 Millionen Tonnen Zement und zählt zu den zentralen Produktionsstandorten des Unternehmens in Österreich. Mit dem Klinkerkühler verfolgt Holcim sein Ziel weiter, den Standort langfristig als CO₂-reduzierte Zementfabrik nach europäischen Nachhaltigkeitskriterien zu betreiben. Perspektivisch ist zudem die Integration einer CO₂-Abscheideanlage (C2PAT+) geplant, um auch die prozessbedingten Emissionen aus dem Kalkstein zu adressieren.