Österreich : Future Brick Days: Premiere gelungen
Architekt:innen, Planer:innen, Statiker:innen, Verarbeiter:innen und weitere interessierte Gäste folgten der Einladung von Wienerberger Österreich, um sich über zukünftige Trends und die Top-Themen in der Baubranche zu informieren und auszutauschen. Die Bedeutung der Digitalisierung für Architektur und Bauwirtschaft stand dabei im Fokus der Veranstaltungspremiere.
Johann Marchner, Geschäftsführer von Wienerberger Österreich, zeigte sich über den Erfolg des Events erfreut: „Die erfolgreiche Premiere der Future Brick Days hat die Relevanz des Themas ‚Digitale Bauwelten‘ eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Alle Vortragende haben die Besucher:innen mit visionären Blicken über den Tellerrand abgeholt und aufgezeigt, wie wichtig die Weiterentwicklung und Nutzung von digitalen Innovationen in der Bauwirtschaft der Zukunft sein werden. Nicht zuletzt haben die Future Brick Days auch gezeigt, wie unverzichtbar das Branchen-Networking ist. Wir freuen uns schon auf die Fortsetzung unserer Eventreihe im Frühsommer 2022 – dann zeigen wir die neuen nationalen und internationalen Trends zum Thema ‚Nachhaltige Bauwelten‘.“
Von BIM über IoC bis hin zum Ziegelbauhaus 2050
Den Auftakt machte der norwegische Architekt Havard Vasshaug, Gründer & Geschäftsführer von „Reope“ in Oslo, mit seiner Keynote „BIM Hacking and why it will change everything“. Er erklärte darin, dass sich die Arbeit von Architekt:innen und Ingenieur:innen künftig dahingehend verändert, dass sie immer häufiger eigene Tools entwickeln und anderen zur Verfügung stellen werden.
Unter dem Titel „Das Ende der Erfahrung: Wie die Messbarkeit von Grundrissqualität keinen Stein auf dem anderen lässt“ ging der auf Künstliche Intelligenz und Datenanalyse spezialisierte Architekt und Gründer der Archilyse AG Zürich, Matthias Standfest, darauf ein, wie man digitale Daten intelligent für ein erfolgreicheres Business nutzen kann.
Sigrid Brell-Cokcan, Gründerin und Leiterin des Lehrstuhls für individualisierte Bauproduktion (IP) und des Forschungsinstituts „Center Construction Robotics“ RWTH Aachen, erläuterte in ihrem Vortrag „IoC – Internet of Construction: Wie das Internet der Dinge die Bauwelt verändert“ die Informationsflüsse ausgehend von der Vorproduktion auf die Baustelle der Zukunft und welche Einflüsse die Digitalisierung, Automatisierung und Robotik dabei haben.
Christos Chantzaras, Gründer von „the permanent beta“, Managing Director des TUM Venture Labs Built Environment und Wissenschaftler an der TU München, verriet den Gästen, was die Bauindustrie (nicht) vom Silicon Valley lernen sollte.
Ebenso über BIM sprach Erich Kotroczo, Gründer des international renommierten BIM Consultancy-Unternehmens „SIDE – Studio for Information Design GmbH“, und legte dar, warum BIM erst der Anfang ist und welche drei Schlüsseltechnologien – nämlich das maschinelle, regelbasierte Planen (AI Design), das autonome Errichten von Gebäuden und ein Gebäude-Betriebssystem, womit die Nutzer:innen in der Lage sind, mit dem Gebäude digital zu kommunizieren – die Baubranche in Zukunft verändern werden.
Über die einfache digitale Vermittlung von baukonstruktiven und Entwurfs- Grundlagen via Instagram referierte „Baufluencerin“ und Gründerin der digitalen Architekturplattform „Kontextur“ Katharina Benjamin.
Architekt Eckehart Loidolt, geschäftsführender Gesellschafter von schneider+schumacher Architekten in Wien, stellte das Ziegelbauhaus 2050 vor – ein Konzept, das auf den ressourcenschonenden, nachhaltigen, wohngesunden und klimaneutralen Eigenschaften des Ziegels aufbaut.
Anton Pech, Geschäftsführer der Dr. PECH Ziviltechnikergesellschaft mbH in Wien und einer der arriviertesten Experten für den Mauerwerksbau im deutschsprachigen Raum, gewährte Einblicke in die Zukunft der Mauerwerksbemessung und teilte seine Einschätzung der Möglichkeiten von Digitalisierung im Bausektor mit.
Der gebürtige Amerikaner Mark Gilbert, Gründer des Architekturbüros trans_city TC ZT GmbH und Lehrbeauftragter für Theorie und Entwerfen am Institut für Architekturwissenschaft der TU Wien, referierte über den geförderten Wohnbau und den Einsatz von Ziegel sowie Beton als Baumaterialien, die unsere gebaute Umwelt stark beeinflussen.