Immobilien : 6B47 ist insolvent
Laut Angaben des Gläubigerschutzverbands KSV1870 belaufen sich die Verbindlichkeiten von 6B47 auf etwa 43,7 Mio. Euro. Betroffen sind rund 130 Gläubiger sowie 15 Beschäftigte. Derzeit wird geprüft, ob das Unternehmen fortgeführt werden kann.
"Der noch zu bestellende Insolvenzverwalter wird prüfen, ob eine Fortführung des Unternehmens möglich ist oder ob eine Schließung unvermeidbar wird", erklärte Alexander Greifeneder vom KSV1870.
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Hintergrund der Insolvenz sind laut KSV1870 insbesondere die gestiegenen Kreditzinsen, höhere Baukosten sowie ein stagnierendes bzw. rückläufiges Preisniveau infolge wirtschaftlicher Unsicherheiten. Bereits im Sommer 2023 hatte 6B47 die Baustelle des prestigeträchtigen Althan Quartiers im 9. Wiener Gemeindebezirk übergeben, was als Vorzeichen für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten gewertet wurde.
Das Althan Quartier, eines der größten innerstädtischen Entwicklungsprojekte Wiens, war als gemischt genutztes Areal mit Büro-, Wohn- und Gewerbeflächen geplant. Das Projekt umfasste die Neugestaltung des Areals rund um den Franz-Josefs-Bahnhof mit einer Nutzfläche von über 130.000 Quadratmetern. Nach der Übernahme der Baustelle durch einen neuen Entwickler bleibt abzuwarten, wie sich das Projekt weiterentwickeln wird.
Laut einer Stellungnahme gegenüber dem Immobilien-Onlineportal "immoflash" hatte 6B47 im Dezember 2023 versucht, durch eine gemeinsame Anstrengung von Banken, Mezzaningläubigern und Aktionären eine außergerichtliche Sanierung umzusetzen. Unerwartete Verzögerungen bei der Projektumsetzung sowie stark rückläufige Immobilienpreise im Jahr 2024 führten jedoch erneut zu einer wirtschaftlichen Schieflage.
"Mit dem zu bestellenden Insolvenzverwalter werden der Erhalt von Strukturen im erforderlichen Umfang sowie ein bestmöglicher Verkauf des Immobilienportfolios im Interesse der Gläubiger abgestimmt werden müssen", so die Stellungnahme weiter.
Nicht vom Insolvenzverfahren betroffen ist die 6B47 Austria GmbH & Co KG. Dieses operative Geschäft wird ohne die Holdingstruktur unter der Leitung der Geschäftsführer Christian Mayer und Christian Wagner fortgeführt.
Das Portfolio der österreichischen Gesellschaft umfasst aktuell 16 Entwicklungsprojekte. Im Zuge des seit Anfang 2024 laufenden Restrukturierungsprogramms wurden alle Büros in Deutschland und Polen geschlossen, und Projekte wurden teilweise verkauft. Die Steuerung der verbliebenen Projekte in diesen Ländern erfolgt künftig von Österreich aus.
