Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und Biodiversität : 45 Milliarden Euro Investition für Transformation

CEOs for future

Haimo Primas, CEO Holcim (Österreich) GmbH und Holcim Cement CE Holding, Christiane Brunner, Vorständin von CEOs for future und Initiatorin des Climate Business Circle

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So wurde seitens Holcim in Österreich in den vergangenen Jahren  zweistellige Millionenbeträge investiert, um die Dekarbonisierung voranzutreiben. Das Geld ist z.B. in einen neuen Klinkerkühler - ein Kühlaggregat bei der Zementherstellung - oder in Staubfilteranlagen geflossen. Primas zeigte sich weiterhin investitionsbereit, sobald das Verbot der CO2-Speicherung aufgehoben sei. Beim Pipelinesystem gebe es aber den Knackpunkt der Finanzierung. "Wir sind als Unternehmen bereit, mehrere hundert Millionen Euro allein in Österreich zu investieren, aber es braucht auch Förderungen", so der Geschäftsführer Haimo Primas.

Allein am Standort Mannersdorf in Niederösterreich, dem größten Zementwerk Österreichs, würden Förderungen von 200 bis 250 Millionen Euro benötigt. Aus heutiger Sicht könnte das erste CO2 2032 gespeichert werden, wenn das Speicherverbot noch in diesem Jahr fällt, rechnete Primas vor. Bis dahin müssten Planung, Investitionsentscheidung und Bau der notwendigen Infrastruktur erfolgen.

Dekarbonisierung und Energiewende

"Uns ist wichtig, dass Standortsicherung, Dekarbonisierung und Energiewende nicht als Gegensätze gesehen werden, sondern sich gegenseitig befruchten und Chancen eröffnen, wie die geplanten Investitionen unserer Mitgliedsunternehmen zeigen”, erklärt Christiane Brunner, Geschäftsführerin von CEOs for future und Initiatorin des Climate Business Circle.

Die geopolitische Lage ist herausfordernd, die Abhängigkeit von fossilen Importen birgt Versorgungs- und Kostenrisiken. „Österreich zählt zu den am höchsten entwickelten Standorten der Welt. Wir haben hohe Lebensqualität und Sozialstandards, Ressourceneffizienz und Innovationskraft und eine starke Infrastruktur - unsere Energie- und Verkehrsnetze zählen zu den stabilsten der Welt. Damit haben wir einen klaren Startvorteil für die Energiewende, auf den wir setzen und den es weiter zu stärken gilt”, sagt Haimo Primas, CEO Holcim Österreich und Holcim Cement CE Holding. Die Investitionen in erneuerbare Energien nehmen weltweit zu, zwei Drittel davon wurden in den letzten Jahren jedoch in China getätigt. Die Industrie wird sich dort ansiedeln, wo genügend erneuerbare Energie vorhanden ist. Europa muss auch auf die Unabhängigkeit in der Versorgungskette achten.

Voraussetzungen für Investitionen in den Standort Österreich

1.      Klarheit und Stabilität bei Zielsetzungen und Signale, die uns ermöglichen, unsere geplanten Investitionen umzusetzen.

2.      Einen nationalen Schulterschluss zu Standort und Energiewende und Verantwortung auf allen Ebenen.

3.      Eine funktionierende Infrastruktur über alle Sektoren hinweg – für Unternehmen aller Branchen ein zentrales Thema.

4.      Die Stärkung der Versorgungssicherheit durch Diversifizierung der Energiequellen, Reduktion fossiler Importe und die Verfügbarkeit ausreichender Mengen Erneuerbarer Energie.

5.      Eine Optimierung des regulatorischen Umfelds mit weniger Bürokratieaufwand sowie raschen Genehmigungsverfahren und auch Entscheidungsprozessen.

6.      Die Förderung von Leitmärkten für neue (nachhaltige) Produkte durch klare Marktanreize,  Investitionssicherheit und bessere Wettbewerbsbedingungen.

7.      Das Nutzen der Potenziale der Kreislaufwirtschaft und eine Stärkung der Vorreiterrolle.

8.      Die tatsächliche Umsetzung und Wirksamkeit angekündigter Maßnahmen (z.B CCS-Management-Strategie und Bau-Milliarde).

9.      Einen klaren Finanzierungsrahmen und einen gezielten Fördermitteleinsatz für Dekarbonisierungsprojekte sowie eine Knüpfung von Finanzierungs- und Genehmigungsentscheidungen an Nachhaltigkeitskriterien.