Immobilien I Kaum freifinanzierte Wohnungen : 1. Österreichischer Neubau Bericht warnt

Wohnbau mit Kränen
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"Die Zahl der frei finanziert errichteten Eigentumswohnungen sinkt von rund 17.380 Einheiten bis 2026 auf nicht einmal mehr 1.793", verwies Fachverbandsobmann Gerald Gollenz am Dienstag auf die aktualisierten Zahlen des "1. Österreichischen Neubauberichts", der die Fertigstellungszahlen von Neubauimmobilien in Österreich erhebt und prognostiziert.

"Während wir heuer frei finanziert noch 7.350 neue Mietwohnungen errichtet haben, werden wir ab 2026 nur noch bei 1.350 neuen Einheiten stehen", so der Branchensprecher der Immobilienwirtschaft. "Und ich spreche hier nicht von einem Bezirk in Niederösterreich, sondern von den Zahlen für das gesamte Bundesgebiet."

Gründe für diese Entwicklung seien neben der KIM-Verordnung, die nach Ansicht der Branchenvertreter sofort ausgesetzt werden sollte, auch immer höhere Auflagen für das Bauen. Es gebe neun Raumordnungen und neun Baugesetze, "und wir haben 5.008 Normen, die wir brauchen, damit wir ein Gebäude errichten."

Entstaubung der Richtlinien

"Wir brauchen eine Deregulierung, um wieder günstiger bauen zu können", sagte Michael Pisecky, Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Wien. "Wenn ich heute ein Haus saniere, muss ich es auf Neubau-Standard sanieren. Warum?" Durch eine "Entstaubung" der Richtlinien, etwa der Stellplatz-Verordnung, könnte man um 500 bis 700 Euro pro Quadratmeter billiger bauen, meinte Gollenz.

Im Februar habe die Regierung eine Wohnbauoffensive mit einem Volumen von 2 Mrd. Euro angekündigt. "Heute haben wir den 22. Oktober, und ich muss Ihnen leider mitteilen, dass noch kein einziger Cent von diesem Geld bei uns angekommen ist." Es gebe bisher weder eine Verordnung noch Übergangsbestimmungen. Die Ankündigung habe sogar dazu geführt, dass Leute, die kaufen wollen, lieber noch abwarten, um auch noch in den Genuss von Förderungen zu kommen.